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Touraine

 

Übersicht

Flagge

Bedeutung/Ursprung der Flagge

Wappen

Bedeutung/Ursprung des Wappens

Landkarte der historischen Regionen in Frankreich

Erläuterungen zu den Regionen

Geschichte

Ursprung des Landesnamens



Flagge

Flagge Fahne flag drapeau pavillon Touraine
Flagge der Touraine,
Quelle, nach: Wikipedia (D)




Flagge Fahne flag drapeau pavillon Centre-Val-de-Loire
seit 1960,
inoffizielle Flagge der Region Centre-Val-de-Loire,
Quelle, nach: Wikipedia (D)



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Bedeutung/Ursprung der Flagge

Die Flagge der Touraine ist eine Wappenflagge, ihr Design gibt eigentlich das Bild des Wappens der Linie der Valois wieder, die 1365 mit der Touraine belehnt wurde: Im Jahre 1363 erhob König Johann II. von Frankreich die Touraine zu einem Herzogtum und übergibt sie seinem jüngsten Sohn Philipp dem Kühnen (Herzog von Burgund). Die seit 1960 bestehende Region "Centre-Val-de-Loire" verwendete eine inoffizielle Flagge, die Merkmale der historischen Flaggen von Orléanais, Berry und Touraine kombiniert.

Quelle: Volker Preuß, Wikipedia (D)

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Wappen


Wappen arms crest blason de Blois
909–1044,
Wappen von Blois,
Quelle, nach: Wikipedia (D)


Wappen arms crest blason Anjou
1044–1060,
Wappen von Anjou,
Quelle, nach: m695.blogspot.com


Wappen arms crest blason Anjou
1060–1150,
Wappen von Anjou,
Quelle, nach: m695.blogspot.com


Wappen arms crest blason de Plantagenet
Wappen des Hauses Plantagenet,
Quelle, nach: Wikipedia (D)


Wappen arms crest blason Touraine
1363–1482,
Wappen der Touraine,
Quelle, nach: Wikipedia (D)

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Bedeutung/Ursprung des Wappens

Zwischen den Jahren 909 und 1044 gehörte die Grafschaft Tours den Grafen von Blois. Das Wappen von Blois zeigt einen weißen Schrägrechtsbalken auf Blau, der oben und unten von goldenen Linien begrenzt wird. Von 1044 bis 1204/2014 gehörte die Grafschaft Tours den Grafen von Anjou. Die ersten Grafen von Anjou, die auf Ingelger zurückgehen, zeigten einen blauen Schild mit einem roten Schildhaupt, belegt mit einem goldenen dreiarmigen Lilienkreuz. Als Graf Gottfried II. Martel im Jahre 1060 starb, endete diese Linie. Nachfolger war sein Neffe, Gottfried III., er begründet die Linie der Grafen von Anjou aus dem Haus Gatinais (späteres Haus Plantagenet). Sie verwendeten zunächst einen einen blauen Schild mit einem roten Schildhaupt, belegt mit einem goldenen Löwen. Dann wurde für Anjou die Heraldik der Linie Plantagenet bestimmend, einerseits mit den sechs goldenen Löwen auf Blau, andererseits mit den Insignien als Könige von England: zwei bzw. drei goldene Löwen auf Rot. Im Jahre 1363 erhob König Johann II. von Frankreich die Touraine zu einem Herzogtum und übergibt sie seinem jüngsten Sohn Philipp dem Kühnen (Herzog von Burgund). Die damit verbundene Heraldik zeigte den blauen, mit goldenen Lilien belegten Schild der Kapetinger, der von einem rot-weißen geständerten Rand umgeben war. Der Stammvater der Linie Valois, Prinz Karl (1270–1325, Sohn von König Philipp III.), Graf von Valois, Anjou und Maine, übernahm das Wappen von Prinz Johann Tristan (1250–1270, Graf von Valois, Sohn des Königs Ludwig IX.). Er umgab das Lilienwappen der Kapetinger als erster mit einem breiten roten Rand. Das Wappen der Kapetinger zeigte drei goldene Lilien auf Blau, jedoch war das Wappen ursprünglich mit Lilien bestreut. Ab 1365 (andere Quellen nennen 1376), wurde die Anzahl der Lilien jedoch auf drei reduziert. Das Lilien-Symbol ist sehr alt, schon der germanische Stamm der Franken hat es verwendet. Das Haus der Kapetinger stellte die Könige von Frankreich zwischen 987 und 1328. Es geht zurück auf Hugo Capet, Sohn von Hugo dem Großen, der nach dem Tod von Ludwig V. aus dem Hause der Karolinger im Jahre 987 zum König von Frankreich gewählt wurde. Die Kapetinger brachten drei Nebenlinien hervor, die Könige von Frankreich wurden: Valois 1328–1589, Bourbon 1589–1792 und 1814–1830, und Orléans 1830–1848.

Quelle: heraldique.org, Volker Preuß, Wikipedia (D)

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Landkarte der historischen Regionen in Frankreich

Die historischen, französischen Regionen:

in Schwarz: Provinz und Gouvernement im Jahre 1776,
in Rot: ehemalige Grafschaft, Provinz oder Gouvernement

Landkarte: Volker Preuß

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Erläuterungen zu den Regionen

Die bis zur Französischen Revolution bestehenden Provinzen (bzw. Gouvernements) waren historisch gewachsene Gebilde, die sich oft aus ehemaligen Lehensgebieten der französischen Krone, historischen Grafschaften und Herzogtümern heraus entwickelt hatten, oft über hunderte von Jahren bestanden und Regionalität (kulturelle Besonderheiten und regionale Sprachen) bewahrt hatten. Der Französischen Revolution waren solche Erscheinungen natürlich nicht erwünscht, und im Rahmen ihrer blutigen und gewalttätigen Gleichmacherei wurden jegliche regionale Bezüge ausgemerzt. Kurz nach der Revolution wurden die Provinzen aufgelöst und Frankreich in viele kleine Départements aufgeteilt, die annähernd gleich groß und den gleichen Status haben sollten. Benannt wurden die Départements nach Flüssen oder Gebirgen, um auf keinen Fall den Namen einer der alten Provinz zu verwenden. Es gelang jedoch nicht, die Verbindungen der Einwohner Frankreichs zu ihrer jeweiligen Region abzuschneiden, so dass im Jahre 1960 wieder administrative Regionen geschaffen wurden, um bestimmte Verwaltungsprozesse regional steuern zu können. Dazu wurden Départements, die in einer bestimmten historischen Provinz lagen, zu einer historisch oft gleichnamigen Region administrativ zusammengefasst. Die dabei entstandenen Gebilde decken sich nur annähernd mit den Grenzen der historischen Provinzen. Im streng zentralistischen Frankreich wird jedwede Regionalität vermieden, so dass auch die offiziellen Flaggen dieser Regionen meist aussehen wie Flaggen von Firmen, lieblos, unhistorisch, technokratisch und modernistisch, die hier nicht Gegenstand lexikalischer Betrachtungen sein sollen. Nur in wenigen dieser Regionen gibt es offizielle Flaggen die an historische Vorbilder erinnern. Aber, sogar die Existenz dieser heutigen Regionen ist in Frage gestellt, denn im Jahr 2014 wurde eine Gebietsreform beschlossen, welche die Anzahl der Regionen ab dem Jahr 2016 durch Fusionen auf fast die Hälfte verringert. Jedoch gibt es für fast alle Regionen inoffizielle Flaggen, die an die alten Provinzen und die alte Heraldik erinnern sollen.

Wikipedia-Link zu den Regionen Frankreichs: hier klicken
FOTW-Link zu den Regionen Frankreichs: hier klicken

Quelle: Flags of the World, Wikipedia (D), Volker Preuß

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Geschichte

Antike · Besiedelung durch keltische Stämme

52 v. Chr. · römische Eroberung, zur Provinz Gallia Lugdunensis

5. Jahrhundert n. Chr. · die Territorien nördlich der Loire gehören zum Reich des Römischen Statthalters Syagrius, aber auch die heutige Touraine, südlich der Loire zum Reich der Westgoten, ab 480 Eroberung Galliens durch die Franken, bis 507 (unter König Chlodwig) Ausdehnung des Reiches bis an den Atlantik, die Pyrenäen und die die Alpen, die Gegend der heutigen Touraine kommt an das Fränkische Reich

511 · Tod von König Chlodwig, Aufteilung des Frankenreiches nach salischem Erbrecht unter seine vier Söhne (Residenzen in Paris, Soissons, Orléans, Reims)

ca. 550 · administrative Teilung des Reiches in die Königreiche Austrien (Austrasien), Neustrien und Burgund, die heutige Touraine kommt zu Neustrien, später zum Herzogtum Franzien

865 · als erster Herzog von Franzien wird Robert der Starke genannt, der auch Graf von Tours ist

880 · durch die Teilung des Frankenreiches (Verträge von Verdun und Ribbemont) entsteht das Westfränkische Königreich (das spätere Frankreich) - zu dem auch die Touraine gehört - unter einer Linie der Karolinger, Hugo der Große setzt Hardrad als Vizegraf in Tours ein

898 · Tod von Robert dem Starken, Nachfolge durch seinen Bruder Robert II. – Fulko I., der Rote, Sohn von Ingelger, späterer Graf von Anjou, wird Graf von Tours

909 · Fulko I. tritt Tours an Theobald von Blois, der Alte, Stammvater des Hauses Blois, ab, sein Sohn Theobald wird erblicher Graf von Tour

922 · Robert II. nennt sich König von Frankreich

923 · Robert II. fällt in der Schlacht von Soissons, das Erbe geht an seinen Sohn Hugo den Großen, er siegt in der Schlacht, lehnt die Krone von Frankreich jedoch ab

936 · Hugo der Große wird Vormund von König Ludwig IV.

942 · Hugo der Große erhält Burgund und Neustrien (heutiges Nordfrankreich, zu dem auch die heutige Touraine gehört)

956 · Tod von Hugo dem Großen

987 · Tod von König Ludwig V. (986–987) aus dem Hause der Karolinger, Hugo Capet, Sohn von Hugo dem Großen, wird zum König von Frankreich gewählt und wird Begründer der Dynastie der Kapetinger als Könige von Frankreich (987–1328), die Grafen von Anjou unterstützen den König und steigen zu einem mächtigen Grafengeschlecht im Westen des heutigen Frankreich auf und werden zu Konkurenten des Hauses Blois

1016 · Graf Fulko III. von Anjou schlägt in der Schlacht von Pontlevoy die Grafen von Blois

1044 · Schlacht bei Nouy, Theobald III. von Blois muss die Touraine an Anjou abtreten

1060 · Tod von Graf Gottfried II. Martel von Anjou, Nachfolger wird sein Neffe, Gottfried III., der Bärtige, er begründet die Linie der Grafen von Anjou aus dem Haus Gatinais (das spätere Haus Plantagenet)

1204 · Philipp August, König von Frankreich, erobert Normandie, Anjou, Maine und Touraine (Angevinisches Reich der Plantagenet)

1206 · Johann Ohneland, verzichtet auf die Gebiete nördlich der Loire

1214 · Johann Ohneland, verzichtet auf weitere Gebiete im Bereich der Loire (die Plantagenets bleiben noch bis 1485 Englische Könige und behalten auch in Frankreich noch einige Gebiete), die Touraine wird der französischen Krondomäne angegliedert

1328 · Tod von König Karl IV. (der Schöne), Aussterben der direkten Linie Kapetinger, nach salischem Recht (Lex Salica) besteigt Graf Philipp von Valois (als König Philipp VI., Sohn des Prinzen Karl von Valois, Cousin ersten Grades von König Karl IV.) den französischen Thron, Anjou kommt so an die Krondomäne (königlicher Besitz), der englische König Eduard III. erhebt Ansprüche auf den Thron von Frankreich, da er mütterlicherseits ein Neffe von Karl IV. ist, Anlass für den "Hundertjährigen Krieg" (englisch-französischer Krieg, 1338–1453), das Haus Valois stellt die Könige von Frankreich von 1328 bis 1589

1363 · König Johann II. von Frankreich (Haus Valois) erhebt die Touraine zu einem Herzogtum und übergibt sie seinem jüngsten Sohn Philipp dem Kühnen (Herzog Philipp II. von Burgund), die Touraine bleibt mit dem Herzogtum Burgund verbunden

1477 · Maria von Burgund (Tochter von Karl dem Kühnen) heiratet Maximilian von Österreich aus dem Haus Habsburg

1482 · Tod von Maria von Burgund, die zweijährige Tochter von Maria und Maximilian von Österreich, Margarete von Österreich, wird mit dem französischen Prinzen Karl (dem späteren Karl VIII.) verheiratet, das Herzogtum Burgund, die Touraine und weitere Gebiete kamen als Mitgift an Frankreich, der Besitz geht zurück an die Krone, der Titel Herzog von Touraine und das Land werden in den Folgejahren immer wieder als Apanage an königliche Prinzen vergeben, Burgund wird zur Provinz

1584 · Tod von Franz Herzog von Alençon und Touraine, Bruder von König Heinrich III. von Frankreich, der Herzogstitel und das Land werden nicht mehr vergeben, die Touraine wird zur Provinz

1776 · die schon im 14. Jahrhundert geschaffenen Gouvernements der Zivilverwaltung des Königreiches Frankreich werden auf eine Anzahl von 39 Stück festgeschrieben und entsprechen so der Anzahl der Provinzen, in den Vorjahren konnten auch mehrere Provinzen in einem Gouvernement zusammengefasst sein

1789 · Französische Revolution, die Gouvernements und Provinzen werden abgeschafft, die Touraine wird in Départements zerlegt (in etwa Indre-et-Loire und ein Teil des Departements Vienne)

1960 · Wiedereinführung von Regionen in Frankreich, die Touraine spielt dabei keine Rolle, Angliederung an die neugeschaffene Region Centre-Val-de-Loire (Hauptstadt: Orléans), auch nicht innerhalb historischer Grenzen, sondern durch Einbindung der Departements Cher, Eure-et-Loir, Indre, Indre-et-Loire, Loir-et-Cher und Loiret, das Departement Vienne kommt an die Region Poitou-Charentes

Quelle: Wikipedia (D), Meyers Konversationslexikon

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Ursprung des Landesnamens

Der Name "Touraine" hat seine Wurzeln im Namen der Stadt Tours. Die Stadt hat ihren Namen vom keltischen Stamm der Turonen, was man mit "Wasserbewohner" übersetzen kann (kelt. tur = Wasser).

Quelle: Atlas der wahren Namen, Volker Preuß

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