Das Blumenmädchen
EINE REVOLUTIONSOPER NACH DEM KLASSISCHEN MEISTERWERK "DAS BLUMENMÄDCHEN"
Diese Revolutionsoper ist eine Inszenierung des klassischen Meisterwerkes "DAS
BLUMENMÄDCHEN", welches in der ruhmreichen Zeit der antijapanischen Revolution unter
Führung des Genossen KlM IL SUNG, des großen Führers der Revolution, im Jahre 1930
geschaffen und aufgeführt wurde.
Ich dachte mir so, könnte ja ganz interessant sein, und begann mich einzulesen. Zunächst mal die handelnden Personen, schon sortiert nach Gut und Böse:
PERSONEN
Kobun
Sun Hi ... ihre Schwester
Mutter von Kobun
Zol Jong ... Bruder von Kobun, später Angehöriger der Koreanischen
Revolutionsarmee
Mutter von Jong Ran ... Nachbarin
Der alte Hwang ... Knecht im Gutshof
Apotheker
Ein Angehöriger der Koreanischen Revolutionsarmee
Waldhüter
Dorfbewohner und andere Personen
Gutsbesitzer Bä
Frau des Gutsbesitzers
Bäk Man ... Gutsverwalter des Gutsbesitzers Bä
Anwerber
Polizisten, Gefängniswärter
Und dann kam es ganz dick, die Handlung, ein von Klischees triefendes Rührstück, ideologisch schön durchwoben:
HAUPTINHALT DER OPER
PROLOG
Kobun steigt auch heute über die Berge, um Blumen zu verkaufen. Armvoll trägt sie
schöne Blumen, doch ihr Herz ist voller Trauer. Was für Bewandtnisse hat es, daß sie
Blumenmädchen wurde?
ERSTER AKT Gutshof
Kobuns Vater war bis ans Lebensende Knecht des Gutsbesitzers gewesen. Wegen der
Schulden - zwei Mall Kolbenhirse - vom Vater wird Zol Jong, der Bruder Kobuns, mit zehn
Jahren dazu gezwungen, acht Jahre lang als Knecht zu dienen. Heute kann er nun endlich
nach Hause gehen, denn er hat die Schulden beglichen und damit seinem Sklavendasein ein
Ende gemacht. Kobun, ihre jüngere Schwester Sun Hi und die Mutter wollen Zol Jong nach
Hause begleiten. Doch der boshafte Gutsbesitzer schmiedet Kabalen, um Zol Jong weiter als
Knecht zurückzubehalten. Die kleine Sun Hi hat Hunger, und sie nimmt sich ein Stück von
den Datteln, die die Frau des Gutsbesitzers trocknet. Da bekommt sie Schläge und fällt
über einen Heizkorb; sie verliert ihr Augenlicht. Der böse Gutsbesitzer versucht, nicht
nur Zol Jong, sondern auch seine Mutter zum lebenslänglichen Sklavendasein zu zwingen,
unter dem Vorwand, dass Sun Hi den Topf zerbrochen hat, den er zum Aufbrühen der
Sansam-Wurzel aufgesetzt hatte. Der empörte Zol Jong steckt das Haus des Gutsbesitzers in
Brand. Er wird festgenommen.
ZWEITER AKT Das Haus Kobuns und der Gutshof
Sechs Jahre sind verstrichen. Die Mutter arbeitet nun als Magd im Gutshof, und
Kobun lebt mit ihrer blinden Schwester, sie verkauft Blumen. Die Mutter, die viele Jahre
im Gutshof schwer arbeiten musste, wird krank, und man bringt sie nach Hause. Der
Gutsbesitzer und sein Lakai bürden dieser Familie alle nur erdenklichen Schulden auf und
zwingen schließlich auch noch Kobun, für ihre Mutter als Magd zu dienen. Nach Vater,
Bruder und Mutter muss nun Kobun Demütigungen erdulden und hart arbeiten. Die Mutter will
es aber um jeden Preis verhindern, dass die Tochter das verhasste Sklavenleben führt. Die
kranke Mutter kommt in den Gutshof und sagt ihrer Tochter, sie soll nach Hause gehen. Die
Tochter möchte aber, daß ihre Mutter nach Hause geht. Bei der Vorbereitung einer
Gedenkfeier beim Gutsbesitzer verschüttet die Mutter etwas Mehl und erhält vom
Gutsbesitzer Schläge. Ihr Gesundheitszustand verschlechtert sich.
DRITTER AKT Auf dem Markt, die Rückkehr, Kobuns Haus
Kobun entschließt sich, für ihre Mutter etwas Medikamente zu besorgen. Sie geht
nachts ohne Wissen des Gutsbesitzers auf die Straße, um Blumen zu verkaufen. Aber niemand
kauft Blumen, Kobun wird gedemütigt und beleidigt. Schließlich wird sie sogar als Diebin
verdächtigt; man schlägt sie. Der Gutsbesitzer sieht Kobun auf der Straße Blumen
tragen. Sie wird bei einer Werbung der Weberinnen verkauft. Ein Apotheker bemitleidet die
arme Kobun und gibt ihr etwas Arznei. Am Vorabend ihrer Abfahrt kommt sie im Schein des
Mondes voller Gram nach Hause zurück. Die Mutter hält die Medikamente in der Hand, und
in diesem Augenblick kommen der Gutsbesitzer und sein Lakai und wollen Kobun wegholen. Die
Mutter, schon lange krank, bekommt einen großen Schock, der Gutsbesitzer versetzt ihr
einen Fußtritt. Sie stirbt.
VIERTER AKT Kobuns Haus, auf der Straße
Vor ihrer Abfahrt will Kobun den Bruder aufsuchen; sie ergreift die Flucht und
kommt vorher zu ihrer jüngeren Schwester. Die jüngere Schwester, die allein war, will,
dass sie mitgenommen wird. Sie begreift dann aber, dass das eine Gefahr für Kobun
bedeutet und es nicht möglich sein wird, den weiten Weg von siebenhundert Ri
zurückzulegen; so sagt sie unter Tränen, sie werde daheim bleiben. Kobun legt ihre
Schwester schlafen, weint bittere Tränen und macht sich erschöpft auf den Weg, um den
eingekerkerten Bruder zu sehen.
FÜNFTER AKT Vor dem Gefängnis, auf der Straße
Fest entschlossen, ihrem Bruder zu begegnen, erduldet sie alle Leiden auf dem Weg zu ihm.
Vom Gefängniswärter erfährt sie aber, dass ihr Bruder tot sei. Niedergeschlagen und
gramerfüllt, will sich Kobun ins Meer werfen, will sich das Leben nehmen. Erschöpft
fällt sie zu Boden und träumt. Im Traum trifft sie ihren Bruder und ihre Schwester.
Gequält und niedergeschlagen, wird Kobun krank. Sie denkt aber an ihre Schwester, die
allein daheim blieb, und schleppt sich nach Hause.
SECHSTER AKT Gutshof, Kobuns Haus
Die Frau des Gutsbesitzers, die so viel Böses getan hat, ist von einer Krankheit
befallen. Schauerliche Phantasiebilder quälen sie immerzu. Der böswillige Gutsbesitzer,
der Mörder, meint, dass dies an Sun Hi liege, die den toten Geist ihrer Mutter auf sich
genommen habe. Er will ein Unglück verhindern, und deshalb lässt er Sun Hi tief in den
Berg wegführen. Kobun, zu Hause angelangt, vermisst ihre Schwester und weint bitter.
SIEBENTER AKT Im Berg, Gutshof
Zol Jong ergreift die Flucht aus dem Gefängnis, nun ist er Angehöriger der
Revolutionsarmee geworden. Er geht mit seinem Kampfgefährten auf einem Waldweg, der zur
Berghütte führt. Unterwegs hört er jemanden weinen. Er erkennt dann Sun Hi. Sie wird
von ihm gerettet. Zol Jong, empört über das Verbrechen des brutalen Gutsbesitzers,
entschließt sich, ihn hinzurichten. Kobun wird erzählt, daß Sun His Verschwinden
sicherlich mit den Intrigen des Gutsbesitzers zusammenhänge. Sie geht zum Gutsbesitzer,
verlangt von ihm, Sun Hi zurückzugeben, und bewirft ihn mit Heizkorb und Medizin-Topf.
Sein Lakai schlägt Kobun zu Boden und sperrt sie ein. Die Dorfbewohner, geführt von Zol
Jong und seinem Kampfgefährten, bestürmen den Gutshof. Der Gutsbesitzer und seine
Gefolgschaft werden hingerichtet. Die drei Geschwister treffen sich wieder.
FINALE
Kobun, die unterdrückt wurde und ein tränenreiches Leben führte mit ihrem
Blumenverkaufen, trifft den Bruder, beschreitet den Weg der Revolution und verkauft Blumen
im Interesse der revolutionären Tätigkeit. Sie beginnt die Samen der Roten Blumen der
Revolution zu säen, damit in der Heimat von dreitausend Ri diese Blumen erblühen.
Allen DDR-Nostalgikern, denen nicht schon jetzt schlecht geworden ist, gebe ich
noch das Vorprogramm mit auf den Weg:
ERSTER TEIL
1. Orchester und Chor, Chordirigent: Volksschauspieler Kim Dzin Jong
1) Lied auf General Kim Il Sung
2) Thälmann-Kolonne - Lied der Internationalen Brigaden
3) Heimat, erblühe
2. Tanz nach einer Sage
Feen in Kumgang
3. Tanz
Reiche Apfelernte
4. Männer-Quartett
1) Dank dem Präsidenten
2) Unser Land hat die Steuern abgeschafft
5. Tanz
An der Wasserquelle
6. Frauen-Gruppenchor
1) Der Weg, den unser Präsident beschritt
2) Phyllis und die Mutter, Deutsches Volkslied
7. Tanz
Azaleen der Heimat
ZWEITER TEIL
1. Frauenchor, Chordirigent: Volksschauspieler Kim Dzin Jong
1) Lied der Ergebenheit, Solopart: Verdiente
Schauspielerin Ham Gum Dzu
2) Heute ist ein wunderschöner Tag, Deutsches Volkslied
2. Musikalische Darbietungen der Frauen
1) Nodulgangbjon
2) Wenn alle Brünnlein fließen, Deutsches Volkslied
3. Tanz
Kizum
4. Männer-Solo (Bass), Verdienter Schauspieler Kim Jun Hi
1) Unter dem Banner der Partei
2) Es blies ein Jäger, Deutsches Volkslied
5. Tanz
Reiche Ernte
6. Männer-Gruppenchor, Verdiente Männer-Chorgruppe
1) Heimat des Dschutsche, erblühe!
2) Der rote Wedding, Kampflied der Deutschen Arbeiterklasse
7. Tanz
Es schneit