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- 1943–1945
- Provisorische Regierung des Freien Indien
- mit den Achsenmächten des Zweiten Weltkriegs verbündet
• Flaggen
• Bedeutung/Ursprung der Flagge
• Zahlen und Fakten
• Geschichte

1943–1945,
Azad Hind,
Flagge der Provisorischen Regierung des Freien Indien,
Quelle, nach:
Wikipedia (EN)




1943–1945,
Azad Hind,
Flagge Indische National-Armee,
Quelle, nach:
Wikipedia (D)




Die Flagge des Indischen Nationalkongresses – orange-weiß-grün mit Spinnrad (siehe Abbildung) diente im 2. Weltkrieg als National- und Kriegsflagge der "Provisorischen Regierung des Freien Indien (Azad Hind)" unter Subhas Chandra Bose, die mit den Achsenmächten verbündet war. In Deutschland war dazu auch die "Legion Freies Indien" - in Regimentsstärke - aufgestellt worden. Ihre Fahne war orange-weiß-grün gestreift und zeigte der Schriftzug "Azad Hind" und einen springenden Tiger, desgleichen auch das Ärmelabzeichen an der deutschen Tropenuniform des Heeres.
Quelle:
Jürgen Kaltschmitt → Wikipedia (EN)

Truppenstärke: 90.000
Sitz der Regierung: auf den Andamanen- und Nikobaren-Inseln
Quelle:
Jürgen Kaltschmitt → Wikipedia (EN)

Der Regierungssitz der Provisorischen Regierung des Freien Indien unter
Subhas Chandra Bose war auf indischem Territorium, auf den japanisch besetzten
Andamanen und Nikobaren, die ebenfalls Sitz des Oberkommandos der "Indischen
National-Armee" (Indian National Army, INA, 90 000 Mann) waren. Im Rahmen der
Indien-Offensive der 15. Japanischen Armee (1944 von Burma aus), gelang es der
INA in Nordost-Indien Teile von Manipur und Nagaland vorübergehend zu befreien.
Die INA benutzte erbeutete britische Stahlhelme, britische Handfeuerwaffen,
britische Uniformen, die Kommandosprache war englisch. Sie war sozusagen ein
Spiegelbild der britisch-indischen Armee, d.h. die Kolonialmacht war, wie in so
viele Staaten der dritten Welt stilbildend, sie musste es sein, da viele
Völkerschaften innerhalb einer Kolonie zusammenlebten, die nicht allzu viele
Gemeinsamkeiten aufwiesen. Um nun als Indische NATIONAL-Armee von den eigenen
Landsleuten erkannt und wahrgenommen zu werden, kam seitens der japanischen
Verbindungsoffiziere ein interessanter Vorschlag. Die Truppenspitze sollte - wie
die japanische Infanterie und deren Befehlshaber im Mittelalter - am Mann
befestigte kurze Stangen mit kleinen Flaggen zeigen, sogenannte "Nobari" bzw.
"Sashimono" (Bild → hier klicken). Natürlich nicht mit japanischen Motiven, wie
z.B. dem "Mon" eines Generals, sondern die Farben des Indischen
National-Kongresses. So geschah es. Und wurde ein voller Erfolg. Die Existenz
der INA konnte durch die Briten nicht mehr geleugnet werden.
Nach der
Schlacht von Imphal mussten sich die Japanische und die Indische National-Armee
letztendlich wieder zurück ziehen. In Deutschland war inzwischen die "Legion
Freies Indien" - in Regimentsstärke - aufgestellt worden. Ihre Fahne war
orange-weiß-grün gestreift und zeigte der Schriftzug "Azad Hind" und einen
springenden Tiger, desgleichen auch das Ärmelabzeichen an der deutschen
Tropenuniform des Heeres. Nach der D-Day-Invasion wurde sie 1944 vom
Atlantik-Wall zurückbeordert. Auf dem Rückmarsch ins Reich hatte die Legion
Freies Indien einige Gefechte gegen französische Partisanen und reguläre
gaullistische Verbände zu bestehen. Die daraufhin an ihre Legionäre verliehenen
Auszeichnungen waren also wohlverdient. Bei der Kapitulation Japans und also
auch der INA kam es - zum Entsetzen der Briten - zu Verbrüderungen zwischen
Einheiten der Britisch-Indischen Armee und der Indischen National-Armee. Durch
die totale Nachrichtensperre in Indien während des Krieges war die Existenz der
INA innerhalb Indiens praktisch unbekannt geblieben, genauso wie die Tatsache,
daß allein 1944 nur in Bengalen ca. eine Million Inder verhungert waren, da die
Briten, wie die Sowjets, nur denjenigen Verpflegung zuteilten, die kämpfen
und/oder arbeiten konnten. 1946 versuchten die Briten die INA-Offziere in den
sogenannten "Rotes-Fort-Prozessen" wegen Hochverrats zu verurteilen. Vergeblich.
Erhebliche Teile der Britisch-Indischen Armee leisteten passiven Widerstand, es
gab erhebliche zivile Unruhen, sowohl die britisch-indische Marine wie auch die
britisch-indische Luftwaffe meuterten und waren nicht mehr einsatzfähig. Es
gehörte zu den Vertragsbedingungen der indischen Unabhängigkeit von
Großbritannien daß kein früherer Angehöriger der INA in die Armee des
unabhängigen Indien aufgenommen werden durfte. Da "nur" von der Armee die Rede
war, übernahm man sie gerne in die Polizei, den Grenzschutz, die Luftwaffe, die
Marine und den diplomatischen Dienst. Der erste Botschafter des unabhängigen
Indien in der Bundesrepublik Deutschland war ein Legionär des "Freien Indien".
Noch heute gibt es indische (und auch pakistanische) Politiker, die der
Auffassung sind, dass nur zwei Männer die Stärke und das Charisma gehabt hätten,
die Aufspaltung Britisch-Indiens in die zwei Staaten Indien
und Pakistan zu
verhindern. Zum einen: Ghandi. Zum anderen: Subhas Chandra Bose.
Quelle:
Jürgen Kaltschmitt → Wikipedia (EN), Youtube
