Der Deutsche Bund hatte keine Flagge. Nur im Jahre 1848 (dem Jahr der Revolution) und einige Zeit danach – bis 1852 – wurde eine Nationalflagge und eine Kriegsflagge in den Farben Schwarz, Rot und Gold verwendet. Grundlage hierfür war der "Bundesbeschluss über Wappen und Farben des Dt. Bundes" (← lesen Sie bitte hier)
Zur Entstehung und Ursprung der schwarz-rot-goldenen Flagge ← lesen Sie bitte hier
Nach dem Scheitern der Revolution wird die schwarz-rot-goldene Flagge am 11.05.1852 von den Schiffen der Reichsflotte eingeholt, und am 18.05.1852 vom Sitz der Nationalversammlung entfernt. Die Reichsflotte wird versteigert. Der preußische Gesandte Otto von Bismarck kann das ebenfalls geplante Versteigern der Kriegsflaggen der Reichsflotte verhindern. Er lässt die Flaggen in die Bundesfestung Mainz bringen, wo sie verwahrt wurden. Offenbar haben zumindest zwei der Kriegsflaggen der Reichsflotte von 1848 die Zeiten überlebt. Eine wird im Deutschen Historischen Museum unter der Inventar-Nr. Fa 77/64 geführt, die andere befindet sich im Armeemuseum in Dresden.
Quelle: Jürgen Kaltschmitt,
mhoefert.blogspot.com
Das Wappen des Deutschen Bundes
Das Wappen des Deutschen Bundes gemäß Bundesbeschluss von 1849
Das Wappen des Deutschen Bundes geht auf das Wappen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation (1. Reich) zurück. Es hat seine Wurzeln in den Feldzeichen der römischen Legionen. Diese bestanden aus einer senkrechten Tragestange, an dessen oberen Ende eine Querstange befestigt war. Auf dieser Querstange saß ein Adler. Das Wappen des Heiligen Römischen Reiches zeigte einen schwarzen Adler in goldenem Feld. Aus diesem Wappen leiteten sich die Reichsfahne und die Reichsfarben Schwarz und Gold ab.
Zur Entstehung und Ursprung der Farbe Rot im Reichsadler ← lesen Sie bitte hier
"Bundesbeschluss über Wappen und Farben des Dt. Bundes" ← lesen Sie bitte hier
Quelle: Volker Preuß, Jürgen Kaltschmitt
Lesen Sie hier:
Hintergründe, Geschichte und Fakten zum Thema "Der Adler in der Heraldik"; Ausführungen, Varianten und Entwicklung.
1849-1852, Kokarde Deutscher Bund
1849-1852, Kokarde Deutscher Bund, nur für die Habsburgischen Lande
Zwischen 1849 und 1852 wurden einheitliche schwarz-rot-goldene Kokarden im Deutschen Bund eingeführt, die an der echten Seite des Helmes zu tragen waren. Links wurden weiterhin die entsprechenden Landesfarben verwendet (z.B. Bayern, Sachsen). Für die Gebiete der Habsburger (Österreich) galt eine Ausnahme. Die schon vorhandenen schwarz-gelben Kokarden wurden durch eine rote Umrandung ergänzt. In der kurzen Zeit, in der diese Kokarden verwended wurden, war es jedoch nicht möglich alle Truppenteile auszustatten.
Quelle: Jürgen Kaltschmitt
Lesen Sie hier:
Hintergründe, Geschichte und Fakten zum Thema "Kokarden".
Kokarde
Der Deutsche Bund umfasste etwa 630.000 km² mit ca. 29 Millionen Einwohnern. Gründungsmitglieder Deutschen Bundes waren:
• Kaiserreich Österreich
• Königreich Preußen
• Königreich Bayern
• Königreich Sachsen
• Königreich Hannover (in Personalunion mit Großbritannien)
• Königreich Württemberg
• Kurfürstentum Hessen (Hessen-Kassel)
• Großherzogtum Baden
• Großherzogtum Hessen (Hessen-Darmstadt)
• Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin
• Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz
• Großherzogtum Oldenburg
• Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach
• Großherzogtum Luxemburg (in Personalunion mit den Niederlanden)
• Herzogtümer Holstein und Lauenburg (in Personalunion mit Dänemark)
• Herzogtum Nassau
• Herzogtum Braunschweig
• Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg
• Herzogtum Sachsen-Coburg-Saalfeld
• Herzogtum Sachsen-Meiningen
• Herzogtum Sachsen-Hildburghausen
• Herzogtum Anhalt-Dessau
• Herzogtum Anhalt-Köthen
• Herzogtum Anhalt-Bernburg
• Landgrafschaft Hessen-Homburg
• Fürstentum Waldeck
• Fürstentum Lippe (-Detmold)
• Fürstentum Schaumburg-Lippe
• Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt
• Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen
• Fürstentum Reuß ältere Linie
• Fürstentum Reuß jüngere Linie
• Fürstentum Hohenzollern-Hechingen
• Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen
• Fürstentum Liechtenstein
• Freie und Hansestadt Lübeck
• Freie Hansestadt Bremen
• Freie und Hansestadt Hamburg
• Freie Stadt Frankfurt
1825 stirbt die Linie Sachsen-Gotha-Altenburg aus. Durch einen vom sächsischen König Friedrich August I. gefällten Schiedsspruch werden im Jahre 1826 die sächsischen Herzogtümer in Thüringen territorial neu geordnet: Die Linie Sachsen-Hildburghausen verzichtet auf ihr Land und übernimmt Sachsen-Altenburg. Sachsen-Coburg-Saalfeld verzichtet auf Saalfeld. Die Gebiete Hildburghausen und Saalfeld kommen zu Sachsen-Meiningen. Das Gebiet Gotha kommt zu Sachsen-Coburg. Es entsteht das Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha.
Im Jahr 1847 stirbt das Haus Anhalt-Köthen aus. Das Gebiet Köthen wird darauf hin gemeinsam von Anhalt-Bernburg und Anhalt-Dessau verwaltet. Im Jahr 1863 stirbt das Haus Anhalt-Bernburg aus. Anhalt-Dessau regiert nun das gesamte Herzogtum Anhalt.
In den reussischen Landen existieren 1815 zunächst zwei Linien des Hauses Reuß jüngere Linie (Reuß-Ebersdorf und Reuß-Schleiz) und eine Linie des Hauses Reuß ältere Linie (Reuß-Greiz). Die mittlere Linie war schon 1616 ausgestorben. Im Jahre 1848 verzichtet Reuß-Ebersdorf zugunsten von Reuß-Schleiz. Die Lande der jüngeren Linie werden als Reuß-Gera zusammengefasst.
Im Jahre 1849 verzichteten die Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen und Hohenzollern-Hechingen zugunsten Preußens auf ihre Souveränität – ihre Länder wurden ein preußischer Regierungsbezirk.
Quelle: Volker Preuß
Das Ende des Deutschen Bundes war der sogenannte "Bruderkrieg" des Jahres 1866 der schließlich zwischen Preußen und seinen Verbündeten einerseits und dem Deutschen Bund, also Österreich und seinen Verbündeten andererseits ausbrach.
Auf Seiten Preußens standen:
• Italien
• Mecklenburg-Schwerin
• Mecklenburg-Strelitz
• Oldenburg
• Braunschweig
• Anhalt
• Lippe-Detmold
• Schaumburg-Lippe
• Waldeck
• Sachsen-Weimar-Eisenach
• Sachsen-Coburg-Gotha
• Sachsen-Altenburg
• Schwarzburg-Rudolstadt
• Schwarzburg-Sondershausen
• Reuß jüngere Linie
• Hamburg
• Bremen
• Lübeck
Auf Seiten des Deutschen Bundes standen:
• Österreich
• Bayern
• Hannover
• Sachsen
• Württemberg
• Baden
• Kurhessen
• Hessen-Darmstadt
• Nassau
• Sachsen-Meiningen
• Luxemburg
• Reuß ältere Linie
• Frankfurt
• Hessen-Homburg
• Liechtenstein
Preußens Sieg brachte eine Neuordung der Machtverhältnisse. Einige der Verlierer des Krieges – Sachsen, Sachsen-Meiningen, Reuß ältere Linie sowie die nördliche Hälfte von Hessen-Darmstadt – mussten dem Norddeutschen Bund beitreten. Andere hatten weniger Glück und wurden als Staat aufgelöst und Preußen angeschlossen: Hannover, Kurhessen, Nassau, Frankfurt und Hessen-Homburg. Ihre volle Souveränität behielten lediglich Österreich, Bayern, Württemberg, Baden, Luxemburg und Liechtenstein.
Quelle: Hand-Atlas für die Geschichte des Mittelalters und die neueren Zeit by Spruner and Menke
Die Landkarte zeigt den Deutschen Bund in etwa im Jahre 1847, in gelber Umrandung.
Fläche: 630.100 km² (1815)
Einwohner: 29.200.000 (1815)
Bevölkerungsdichte: 46 Ew./km² (1815)
Sitz der Bundesversammlung: Frankfurt
Amtssprache: Deutsch
Währung: Die Mitgliedsstaaten hatten ihre eigenen Währungen.
Quelle:
Wikipedia (D)
06.08.1806 · Kaiser Franz II. legt die Krone des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation nieder, das Reich endet, verbleibende oder nachfolgende Strukturen sind der Rheinbund, Preußen und Österreich
1813–1815 · Befreiungskriege gegen Napoléon (16.–18.10.1813 Niederlage Napoléons bei Leipzig)
1815 · Wiener Kongress, Neuordnung Europas nach der Ära Napoléon, die Besitzverhältnisse und die Raumordnung im ehemaligen Deutschen Reich werden wieder hergestellt, jedoch nicht die Souveränität der geistlichen Länder, deren Besitzungen werden alten oder neuen Fürstentümern übertragen oder angeschlossen, die 39 verbleibenden deutschen Staaten werden in einem lockeren Zusammenschluss, dem Deutschen Bund organisiert
1833/1834 · Gründung des Deutschen Zollvereins (de facto Deutschland ohne Österreich) unter Führung von Preußen
1848 · Bürgerliche Revolution, Wahl der Frankfurter Nationalversammlung
1849 · Niederschlagung des Maiaufstands, Restauration der vorrevolutionären Verhältnisse, viele Deutsche Verlassen Deutschland und wandern aus, vor alem in die USA
1864 · Deutsch-Dänischer Krieg, Dänemark tritt
Schleswig ab
1866 · Preußisch-Österreichischer Krieg, auch Deutscher Krieg oder Bruderkrieg, Niederlage Österreichs und seiner Verbündeten gegen Preußen und seine Verbündeten, Preußen erwirbt Schleswig-Holstein, Hannover, Kurhessen und Nassau, zerschlägt den Deutschen Bund und betreibt die Gründung des Norddeutschen Bundes
Quelle: Wikipedia (D),
Atlas zur Geschichte,
Discovery '97,
Volker Preuß
Deutschland ist das Land der Deutschen. Die Deutschen selbst sind keine gewachsene Nation im üblichen Sinne, sondern ursprünglich ein Zusammenschluss von germanischen Stämmen. Das Wort "deutsch" geht auf das alte Wort "teudisk" zurück, was mit "zum Stamme gehörig" zu übersetzen ist. Es wurde von den Stämmen verwendet, die "Theodisk" gesprochen haben, was auf den Stamm der Teutonen zurückgeht. Im Jahre 843 wurden die Teutonen erstmals als "Teutisci" bezeichnet. Über die Jahrhunderte wurde aus "teudisk" dann "tiutsch" und später dann "deutsch". Benachbarte Völker oder Stämme, die nicht "teudisk" waren, übernahmen dieses Wort für die Deutschen, so sagen die Italiener: "Tedeschi", die germanischen Skandinavier: "Tysk", die Holländer: "Duitse". Andere nannten die Deutschen einfach Germanen, auch wenn sie selber welche waren und sind, so die Engländer: "Germans", aber auch andere Völker verfuhren so, z.B. die Griechen: "Germanoi", oder die Rumänen: "Germani". Andere Nachbarn übertrugen den Namen des Stammes, mit dem sie es an ihrer Grenze zu tun hatten, auf alle Stämme des Landes, so die Franzosen: "Allemand", was auf den Stamm der Alemannen zurückgeht, und international weite Verbreitung gefunden hat. Die Finnen nennen die Deutschen "Saksa", was auf den Stamm der Sachsen zurückgeht. Die Russen nennen Deutschland "Germania", aber die Bewohner und ihre Sprache "Nemjetski", was sich entfernt mit "die Stummen" übersetzen lässt, weil es den Deutschen in Russland einst verboten war ihre eigene Sprache zu sprechen. Auch dieses "Nemjetski" hat Verbreitung gefunden, so in allen slawischen Sprachen und auch im Ungarischen als "Nemat".
Quelle: Handbuch der geographischen Namen,
Volker Preuß