Das Herzogtum Mecklenburg wurde im Jahre 1352 das erste mal zwischen zwei dynastischen Linien der Familie aufgeteilt, was immer wieder geschah, so auch 1621 und zuletzt im Jahre 1701. Die Herzöge – und ab 1814 Großherzöge – der beiden Teilfürstentümer teilten nicht nur ihren Titel, es wurde auch das gleiche Wappen verwendet, und auch die gleichen Landesfarben und Flaggen. Ab 1755 gab es sogar eine gemeinsame Ständevertretung (eine Art Parlament) für beide Teilfürstentümer.
Die Flagge von Mecklenburg war Blau, Weiß und Rot, die bis ca. 1870 auch mit dem Stierkopf verwendet wurde, jedoch spielte auch die Farbkombination von Blau, Gelb und Rot eine große Rolle, und zwar zunächst nur als militärische Farben. Im Jahre 1863 wurden Blau, Gelb und Rot dann als Landesfarben eingeführt, sie konnten von jedermann verwendet werden, auch auf Flaggen, aber es wurden auch offizielle Flaggen in diesen Farben eingeführt. Einige Flaggen verblieben aber in Blau, Weiß und Rot, sogar bis 1935. Die Farben von Mecklenburg, Blau, Weiß, Gelb und Rot, gehen wahrscheinlich auf Farben im Wappen der Herrscher von Mecklenburg zurück, denn ab dem 14. Jahrhundert wurde ein vierfach geteiltes Wappen verwendet, welches die einzelnen Erwerbungen der Herren von Mecklenburg zeigte. Darin kommen diese Farben vor.
Ein für die Flagge bedeutsames Ereignis war die Machtergreifung durch die Nationalsozialisten im Deutschen Reich im Jahre 1933. Alle offiziellen Nicht-Hakenkreuz-Flaggen die auf den Föderalismus, regionale Bezüge oder das Kaiserreich zurückgingen wurden zwischen 1933 und 1935 abgeschafft. Für die Nationalsozialisten galten die föderale Struktur des Deutschen Reiches, seine historisch gewachsenen Länder, als überholt, als Relikte einer zu überwindenenden Vergangenheit. In diesem Sinne wurden mehrere Gesetze erlassen, am 31.03.1933 das 'Vorläufige Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich', am 07.04.1933 das 'Zweite Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich' und schließlich, am 30.01.1934 das 'Gesetz über den Neuaufbau des Reiches'. Die föderale Länder-Struktur des Deutschen Reiches wurde damit durch die Gaue der NSDAP abgelöst, die Länder wurden bedeutungslos. Ämter und Behörden hatten ab jetzt die Hakenkreuzflagge als Dienstflagge zu verwenden, und zwar bis zum 15. September 1935, als mit dem Reichsflaggengesetz eine Dienstflagge für alle Ämter und Behörden des Reiches geschaffen wurde. Die Ministerpräsidenten der Länder, ab spätestens 1933 alle von der NSDAP – und dann meist Reichsstatthalter genannt – blieben jedoch bis 1945 im Amt. Die entsprechenden Landesfarben galten mit Einschränkungen zwar weiter, auf jeden Fall aber nicht in Form von Flaggen. Sie wurden z.B. vereinzelt an Uniformen der SA oder bei bestimmten Dienstgraden der Hitlerjugend in der Brustschnur verwendet.
Nach dem Krieg wurde die Verwaltung innerhalb des Deutschen Reiches neu aufgebaut, und zwar lokal, über die Struktur der Länder. Das waren teilweise alte Länder, teilweise wurden neue Länder geschaffen. Dabei besann man sich oft der alten Landesfarben und reaktivierte sie – oder man schuf neue – für eingeschränkte hoheitliche Aufgaben, die der Kontrolle durch die Alliierten unterstanden. Mit der Gründung der BRD und der DDR wurde für beide Gebilde eine interne Länderstruktur final festgelegt und es wurden entsprechende offizielle Flaggen für die Länder eingeführt.
Das Wappen der Herren von Mecklenburg zeigte ursprünglich einen Greifen, ab 1219 jedoch einen schwarzen Kopf eines Stiers, mit Halsfell, auf goldenem Grund. Ab dem 14. Jahrhundert wurde ein viergeteiltes Wappen verwendet, dass die Besitzungen und Erwerbungen des Hauses Mecklenburg zeigte. Diese Heroldstücke tauchten über die Zeiten immer wieder auf oder wurden ergänzt. Zunächst waren das der Sierkopf – mit Halsfell – auf Gold für Mecklenburg, ein goldener Greif auf Blau (Rostock), ein zwischen Blau und Weiß geteiltes Feld, im oberen, blauen ein goldener Greif, im unteren ein grünes Feld (Fürstentum Schwerin), ein schräger Stierkopf – ohne Halsfell – auf Gold (Werle), ein zwischen Rot und Gold geteiltes Feld, auch als Herzschild verwendet (Grafschaft Schwerin). Ab dem 16. Jahrhundert erschien noch ein Arm, der einen goldenen Ring hält auf Rot (Stargard) und ab dem 17. Jahrhundert noch ein bekröntes, silbernes Kreuz auf Rot (Ratzeburg).
Zwischen den Linien Mecklenburg-Güstrow und Mecklenburg-Schwerin gab es im Wappen keine Unterschiede, denn die Herzöge der beiden Teilfürstentümer teilten nicht nur ihren Titel, es wurde auch das gleiche Wappen verwendet, und auch die gleichen Landesfarben. Das war auch zwischen Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz so gehandhabt worden, dennoch gibt es im Wappen einige kleine Unterschiede: 1.) Im roten Feld des Fürstentums Ratzeburg sitzt die Krone bei Mecklenburg-Strelitz nicht direkt auf dem Kreuz, sondern mit etwas Abstand darüber. 2.) Im roten Feld der Herrschaft Stargard kommt der Arm bei Mecklenburg-Strelitz nicht direkt aus dem Rand des Feldes sondern zunächst aus einer Wolke. 3.) Im großen Wappen befinden sich oberhalb des Schildes drei bekrönte Helme, der mittlere Helm trägt bei Mecklenburg-Strelitz keine gewöhnliche Krone sondern eine sogenannte Wendische Krone (einer Reifkrone ähnlich) und die dort herausschauenden Pfähle haben die Farbabfolge Schwarz, Rot, Gold, Blau, Silber anstelle Schwarz, Gold, Rot, Silber, Blau (bei Mecklenburg-Schwerin) und der dahinter liegende Stierkopf ist nicht wie bei Mecklenburg-Schwerin auf einem goldenen Schild platziert. 4.) Im großen Wappen zeigt der das Schild haltende Stier bei Mecklenburg-Strelitz keine Zunge und der Greif hat den Schwanz nicht erhoben sondern zwischen die Beine geschlagen. 5.) Ordenskette und Spruchband erscheinen nur im Wappen von Mecklenburg-Schwerin. 6.) Im großen Wappen zeigt der Baldachin des Wappenzeltes bei Mecklenburg-Strelitz keinerlei Ornamente. Oft fällt bei historischen Darstellungen des großen und mittleren Wappens auf, dass die beiden Schildhalter, Stier und Greif, entweder beide nach innen oder beide nach außen schauen. Dieser Unterschied ist (nach Ströhl) nicht von Bedeutung, sondern folgte, sich über die Zeiten ändernd, einem bestimmten Geschmack, wobei Schildhalter zuletzt (um 1895) nach innen blickten. Das goldene Wappen mit den Stierkopf wurde über alle Zeiten als kleines Wappen beibehalten.
Nachdem die Monarchie abgeschafft worden war, wurden Mecklenburg-Strelitz und Mecklenburg-Schwerin beide ein Freistaat, und nahmen im Jahre 1918 beide je ein eigenes neues Wappen an. Das Wappen von Mecklenburg-Strelitz war gespalten und halbgeteilt; es zeigte links in Blau eine gezinnte silberne Mauer mit einem spitzbedachten Zinnenturm (Stargard); rechts oben in Gold einen schwarzer Stierkopf mit Halsfell (Mecklenburg), rechts unten in Rot ein silbernes Kreuz (Ratzeburg). Oben eine "Volkskrone". Wenn man die bekannten Heroldsstücke mit denen von vor 1918 vergleicht, fällt auf, dass keinerlei Kronen mehr zu sehen sind. Das Wappen von Mecklenburg-Schwerin verblieb weitestgehend unangetastet. Nur die großherzogliche Krone auf dem Wappen wurde durch eine "Volkskrone" ersetzt. Auch die bekannten Heroldsstücke haben ihre Kronen behalten.
Im Jahr 1934 wurden Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz zum Land Mecklenburg vereinigt, und als Wappen wurde der ehemalige Herzschild mit der Heraldik der Grafschaft Schwerin übernommen. Für das Land Mecklenburg der sowjetischen Besatzungszone und in der DDR wurde 1948 nur ein Siegel eingeführt, das den Stierkopf zeigte. Zur Einführung eines Wappens kam es bis zum Ende des Landes im Jahre 1952 nicht mehr, auch weil man sich über die Neugestaltung des Wappens nicht einig wurde, denn immerhin war das Land mit dem Anschluss von Vorpommern im Jahre 1945 erheblich vergrößert worden. Nachdem das Land als Mecklenburg-Vorpommern im Jahre 1990 neu gegründet wurde, hat man 1991 ein neues Wappen eingeführt (siehe bei Mecklenburg-Vorpommern).
Die Landkarte zeigt Mecklenburg (braun), Schwedisch-Vorpommern (hellbraun), und Hinterpommern als brandenburgischen Besitz (blau), im Jahre 1648. Die roten Linien sind die damalige Grenze zwischen Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Güstrow.
um Christi Geburt · in der Region siedelt der germanische Stamm der Warnen
375 · Hunneninvasion, Beginn der Völkerwanderung, Abwanderung der alten Germanischen Stämme in das Römische Reich, Nachrücken anderer Germanischen Stämme in Richtung zur Römischen Grenze, in der Region siedelt jetzt der germanische Stamm der Langobarden, die im 5. Jahrhundert sichtung Südosten abwandern, in das nun menschenleere Gebiet (Germania Slavica) wandern Slawen ein, in der Gegend des heutigen Mecklenburgs sind es ab dem 7. Jahrhundert Slawen vom Stamm der Obodriten der Wilzen und Lutizen
ca. 900 · im Ostfrankenreich (späteres Deutsches Reich) bilden sich fünf Stammesherzogtümer heraus (Sachsen, Bayern, Schwaben, Franken und Lothringen), Beginn der Ostexpansion in der Germania Slavica zwischen den Flüssen Saale/Elbe und Oder/Neiße, die Elbe wird Richtung Nordosten überschritten, und bis ca. 960 die Ostsee und die Oder erreicht, die Obodriten, Wilzen und Lutizen werden der Mark (Markgrafschaft) des Hermann Billung angeschlossen
983 · Slawenaufstand, die Mark des Hermann Billung geht wieder verloren
995 · der Slawenaufstand wird niedergeschlagen, in den Folgejahren Herausbildung eines slawischen Fürstentums unter der Obodriten-Dynastie der Herren von Mecklenburg
1167 · Fürst Pribislav nimmt das Land von Heichrich dem Löwen (Welfen) zum Lehen
ab 13. Jahrhundert · Einwanderung deutscher Siedler
1214–1227 · das Königreich Dänemark besetzt die Küste des Landes
1226 · Erbteilung, es entstehen die Fürstentümer Mecklenburg, Werle, Parchim und Rostock
1256 · Aufteilung des Fürstentums Parchim
1317 · Mecklenburg erwirbt die Herrschaft Stargard
1323 · Mecklenburg erwirbt das Fürstentum Rostock
1347 · die Fürsten von Mecklenburg erhalten die Herrschaft Stargard als Reichslehen, werden so reichsunmittelbar und als Herzöge zu Reichsfürsten
1348 · die Fürsten von Mecklenburg erhalten die Herrschaft Mecklenburg als Reichslehen
1352 · die Herzöge von Mecklenburg teilen ihr Herrschaftsgebiet in die Teilherzogtümer Stargard und Mecklenburg
1358 · der Herzog von Mecklenburg erwirbt die Herrschaft Schwerin und verlegt die Residenz nach Schwerin
1436 · Aussterben der Fürsten von Werle, das Erbe geht an das Herzogtum Mecklenburg
1471 · Aussterben der Herzöge von Stargard, das Erbe geht an das Herzogtum Mecklenburg, damit erreicht Mecklenburg in etwa die bis in die Neuzeit bekannte Ausdehnung
1621 · Teilung des Landes in Mecklenburg-Güstrow und Mecklenburg-Schwerin
1625 · die evangelischen Herzöge schließen Bündnisse mit dem König von Dänemark gegen den katholischen Kaiser
1627 · die evangelischen Herzöge werden vom Kaiser abgesetzt, Einsetzung von Albrecht Eusebius Wenzel von Wallenstein als Herzog
1629 · die ehemaligen Herzöge rufen den König von Schweden ins Land
1630 · der König von Schweden setzt die Herzöge von Mecklenburg wieder ins Amt
1632 · Mecklenburg tritt Wismar an Schweden ab (ab 1648 offiziell, und bis 1803)
1635 · Wiederanerkennung der Herzöge durch den Kaiser
1658-1721 · Mecklenburg ist Kriegsschauplatz in den Nordischen Kriegen
1695 · Aussterben der Linie Mecklenburg-Güstrow, Erbstreitigkeiten
1701 · Hamburger Vergleich, erneute Teilung des Landes in die Teilherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz (weitere Landesgeschichte siehe jeweils dort)
...
01.01.1934 · Vereinigung von Mecklenburg-Schwerin mit Mecklenburg-Strelitz zum Land Mecklenburg
1933–1934 · Mecklenburg tritt (wie alle deutschen Länder), Hoheitsrechte an die Reichsregierung ab, die territoriale Länder-Struktur des Deutschen Reiches wird durch die Gaue der NSDAP abgelöst, die Länder werden bedeutungslos, final am 30.01.1934 durch das 'Gesetz über den Neuaufbau des Reiches'
09.07.1945 · zunächst Besetzung durch US-amerikanische, britische und sowjetische Truppen, danach Abzug der Briten und US-Amerikaner, Zusammenfassung des Landes Mecklenburg mit Vorpommern und kleineren brandenburgischen und hannoverschen Gebieten zum Land "Mecklenburg-Vorpommern" in der sowjetischen Besatzungszone
Der Name Mecklenburg wird erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 995 als 'Mikelenburg' erwähnt. Damit war eine slawische Burg gemeint, die Burg 'Wiligrad', denen Namen ins Niederdeutsche übertragen wurde. Denn 'Wiligrad' heißt in der Sprache der Obodriten und auf Niederdeutsch "große Burg" ("miekel“ = groß). Die Herren der Mikelenburg, Fürsten vom Stamm der Obodriten wurden später die Herren des ganzen Landes und sogar Reichsfürsten. Sie regierten bis 1918.