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Reuß ältere Linie

 

Übersicht

Flaggen

Bedeutung/Ursprung der Flagge

Wappen

Bedeutung/Ursprung des Wappens

Die Kokarde

Landkarte

Zahlen und Fakten

Geschichte

Ursprung des Landesnamens



Flaggen

Flagge Fahne flag Fürstentum Principality Reuß ältere Linie Reuß-Greiz Reuss Senior Line
ca. 1820 bis 1919,
Landesfarben,
Seitenverhältnis = 3:5,
Quelle, nach: Jens Hild




Flagge Fahne flag Fürstentum Principality Reuß ältere Linie Reuß-Greiz Reuss Senior Line Fürst Prince
bis 1918,
Flagge des Fürsten,
Quelle, nach: Deutsche Wappen Rolle



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Bedeutung/Ursprung der Flagge

Die Landesfarben aller Linien von Reuß war die Farbkombination aus Schwarz, Rot und Gold, die auf Kokarden, und, wenn überhaupt, in normalerweise waagerechter Anordnung auf Flaggen geführt wurden. Eine senkrechte Anordnung – vor allem für die Fürstentümer von Reuß jüngerer Linie – gab es nicht, auch wenn einige Quellen das vereinzelt so anführen.

Die Farben Schwarz, Rot und Gold gleichen den Farben der deutschen Trikolore des Revolutionsjahres 1848. Die Ursache dafür liegt darin, dass die Farben Schwarz-Rot-Gold in den Reußischen Landen älter sind als 1848.

Die Fürsten Reuß des 18./19. Jahrhunderts waren im Mittelalter die Vögte von Weida, denen 13. Jahrhundert die Reußischen Lande als reichsunmittelbare Gebiete vom Kaiser zur Verwaltung übergeben wurden. Das Bild des Wappens geht auf den Pfalzgrafen Rudolf bei Rhein und Herzog von Bayern zurück, der es 1294 in einem Brief offziell bestätigte, wenn man so will als Kopie des Wappens der Pfalz: goldener Löwe mit roter Bewehrung und Krone (ab 1240) auf schwarzem Grund. So ist es nicht verwunderlich, dass später als Farben an Kokarden die Gold und Schwarz verwendet wurden. Schwarz Rot und Gold wurden erstmals 1814 an Ordensbändern verwendet, ab 1820 auch an Urkunden und Siegelschnüren.

Die Grafen und Fürsten der verschiedenen Linien des Hauses Reuß hatten keine besonderen Flaggen oder persönliche Banner. Eine Ausnahme sind die Fürsten von 'Reuß ältere Linie', die ehemalige Linie 'Reuß-Obergreiz', die 1778 in den Fürstenstand erhoben wurde, die sich fortan 'Reuß ältere Linie' nannte und 1927 ausstarb. Die Flagge des Fürsten von 'Reuß ältere Linie' war einfarbig rot und zeigte eine goldene Oberecke mit einem schwarzen Andreaskreuz darin. Die Oberecke ist das Wappenbild der Burggrafschaft Meißen, die 1426 von der Familie Reuß erworben wurde, jedoch später an Sachsen kam. Das rote Feld soll aus dem Wappen der Grafschaft Hartenstein entnommen sein. Die Burggrafschaft Meißen und die Grafschaft Hartenstein waren 1426 bis 1440 im Besitz der Familie 'Reuß von Plauen' (beide Grafschaften kamen 1440 an Sachsen), die Titel wurden noch bis 1572 weitergeführt. Auch diese Herleitung kann den Ursprung der Farben Schwarz-Rot-Gold für das Haus Reuß erklären.

Die Landesfarben der deutschen Länder (oft aus den Farben des Wappens abgeleitet und in Form von Kokarden, aber auch Flaggen verwendet), bildeten sich – vor allem bei den deutschen Binnenländern – erst recht spät heraus, oft in Folge der französischen Revolution und den folgenden Befreiungskriegen. In dem Zeitraum von ca. 1815 bis ca. 1830 war dieser Prozess dann in allen deutschen Ländern abgeschlossen.

Die Landesfarben der thüringischen Kleinstaaten bestanden nach der Abdankung der Fürsten weiter, auch nach der Bildung des Landes Thüringen (01.05.1920), nur wurden sie zu Gebietsflaggen. Am 25.04.1922 wurde die "Verordnung über die Beflaggung der staatlichen Dienstgebäude" erlassen, die festlegte, dass die bisherigen Gebietsflaggen nicht mehr zu verwenden sind. Erst die Abschaffung der Gebiete am 01.04.1923 bedeutete das Ende für die Landesfarben der ehemaligen Thüringischen Staaten.

Quelle: Volker Preuß, Jens Hild, Hartmut Grimm, Deutsche Wappen Rolle

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Wappen


Wappen coat of arms Fürstentum Principality Reuß ältere Linie Reuß-Greiz Reuss Senior Line
Wappenschild der Reußischen Fürstentümer,
Quelle, nach: Deutsche Wappen Rolle

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Bedeutung/Ursprung des Wappens

Die Herren des Hauses Reuß, im 12. Jahrhundert aus Thüringen kommend, begannen im heutigen Vogtland ihre Herrschaft auszubauen, als Vögte von Weida, die im Auftrag des Kaisers Verwaltungsaufgaben übernahmen. Im 14. Jahrhundert wurden sie in einen fürstengleichen Rang erhoben und wurden im 17. Jahrhundert reichsunmittelbare Grafen. Die Familie spaltete sich in viele Linien auf, die ab dem Ende des 18. Jahrhunderts nach und nach fast alle zu Fürsten erhoben wurden. Alle Linien des Hauses verwendeten immer das gleiche Wappen, die letzte verbliebene Linie – Reuß-Köstritz – bis heute. Das Bild des Wappens geht auf den Pfalzgrafen Rudolf bei Rhein und Herzog von Bayern zurück, der es 1294 in einem Brief offziell bestätigte, wenn man so will als Kopie des Wappens der Pfalz: goldener Löwe mit roter Bewehrung und Krone (ab 1240) auf schwarzem Grund.

Nach der Erwerbung der Herrschaft Kranichfeld wurde der schwarze Schild im Geviert mit der Heraldik von Kranichfeld kombiniert. Kranichfeld ist 1454 durch Kauf von den Burggrafen von Kirchberg an Reuß gekommen. Um Schulden abzutragen wurde die Herrschaft im Jahre 1615 für 80 000 Meißnische Gulden an Sachsen Weimar verpfändet. Sie ist nie wieder eingelöst, sondern im Jahre 1686 erblich an Sachsen Gotha verkauft worden. Dabei behielten sich aber die Reußen das Recht vor, den Titel "Herren von Kranichfeld" und den Kranich im Wappen zu tragen (Quelle: Dr. Berthold Schmidt, "Geschichte des Reußenlandes" 1927). Das viergeteilte Wappen tragen die reußischen Nachkommen noch heute.

Quelle: Volker Preuß, Hartmut Grimm, Deutsche Wappen Rolle

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Lesen Sie hier:
Hintergründe, Geschichte und Fakten zum Thema "Der Löwe in der Heraldik". Ausführungen, Varianten, Entwicklung, sowie Panther und Leoparden.

Löwe, Wappen, Heraldik

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Kokarde


Kokarde Reuß ältere Linie cockade Reuss Senior Line
bis 1919,
Kokarde von Reuß ältere Linie

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Lesen Sie hier:
Hintergründe, Geschichte und Fakten zum Thema "Kokarden".

Kokarde cockade
  Kokarde

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Landkarte

Die Thüringischen Staaten:

Quelle: Volker Preuß

Die Landkarte zeigt das Fürstentum Reuß ältere Linie (Reuß-Greiz) zwischen 1867 und 1918 in Dunkelblau.

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Zahlen und Fakten

Fläche: 317 km²

Einwohner: 72.800 (1910)

Bevölkerungsdichte: 229 Ew./km²

Hauptstadt: Greiz

Währung bis 1875: 1 Taler = 30 Groschen = 360 Pfennige

Währung 1875–1919: 1 Mark = 100 Pfennig

Quelle: Wikipedia (D), Der Michel

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Geschichte

ca. 100 v.Chr. · im heutigen Vogtland siedelt der germanische Stamm der Hermunduren

9 v.Chr.–9 n.Chr. · das heutige Vogtland gehört zum Römischen Reich

ca. 400 n.Chr. · der germanische Stamm der Thüringer siedelt sich an, Herausbildung des Thüringerreiches

531 · das Thüringerreich wird von den Franken erobert, die Gebiete nördlich des Flusses Unstrut kommen an das Reich der Sachsen, westlich des Flusses Saale dringt der slawische Stamm der Sorben ein

936 · der deutsche König Otto I. beginnt die Ostexpansion gegen die Slawen

937 · Feldzug gegen die Sorben, Gründung der Markgrafschaft Zeitz unter Markgraf Gero

999 · der deutsche König Otto III. verleiht die Region um Gera dem Kloster Quedlinburg, die Verwaltung wurde als Vogtei Gera den Herren von Weida übertragen

1165–1190 · die Herren von Weida erwerben die Vogteien von Gera, Greiz, Hof und Plauen (für die gesamte Region entsteht der Name 'Vogtland')

ca. 1244 · Teilung der Vogtei in die drei Linien Weida, Plauen und Gera

Die Linie Weida umfasste zunächst Weida, Greiz, Ronneburg, Werde, das Regnitzland, Hof und Hirschberg. Im Jahre 1373 wurden Hof und das Regnitzland an die Burggrafen von Nürnberg verkauft, im Jahre 1427 Weida an das Kurfürstentum Sachsen. Im Jahre 1454 wurde Wildenfels erworben, und der Name der Linie wird zu 'Vögte von Weida und Wildenfels', den sie bis zu ihrem Aussterben im Jahre 1535 behielten.

Die Linie Gera umfasste zunächst Gera, Lobenstein, Schleiz, Saalburg und Reichenfels. Jedoch musste in den Jahren 1371 bis 1374 fremde (z.B. böhmische) Lehnsherrschaft über Lobenstein, Schleiz, Saalburg und Reichenfels hingenommen werden. Im Jahre 1450 wurde Gera belagert, erobert und zerstört. Zwischen 1451 und 1538 gab es vorübergehend mehrere Erbteilungen. Nach der Schlacht bei Mühlberg im Jahre 1547 mussten Lobenstein, Schleiz, Saalburg und Reichenfels von Böhmen zum Lehen genommen werden, und Gera musste an Heinrich von Plauen, den Burggrafen zu Meißen, abgetreten werden. Im Jahre 1550 erlosch die Linie der 'Vögte von Gera', Heinrich von Plauen trat die Erbschaft an.

Die Linie Plauen umfasste zunächst Plauen und Vogtsberg. Der Begründer der Linie, Heinrich, der 'Vogt von Plauen', hatte zwei Söhne, die Linie spaltete sich, mit dem älteren Sohn, in die ältere Line 'Plauen', und mit dem jüngeren Sohn, in die jüngere Linie 'Reuß von Plauen'. Bis 1572 war die ältere Line vom Kaiser mit der Burggrafschaft Meißen belehnt. Im Jahre 1550 erlosch die Linie der 'Vögte von Gera', und die ältere Linie Plauen trat das Erbe an. 1572 starb auch die ältere Line Plauen aus, und die jüngere Linie 'Reuß von Plauen' trat das Erbe an. Die jüngere Linie 'Reuß von Plauen' begründete Heinrich der Reuße. Er war der erste der Vögte der den Namen 'Reuß' trug. Im Jahre 1325 wurden Reichenbach und Mylau vom Kaiser an die Linie Plauen als Lehen gegeben. 1451 wurden Ober- und Niederkranichfeld erworben.

1564 spaltete sich die Linie 'Reuß' in drei Linien auf: 1.) die ältere Linie 'Reuß von Plauen auf Untergreiz'. 2.) die mittlere Linie 'Reuß von Plauen auf Obergreiz'. Sie erlosch bereits 1616. 3.) die jüngere Linie 'Reuß von Plauen zu Gera'. Sie teilte sich ab 1647 in die Linien Reuß-Gera, Reuß-Schleiz, Reuß-Lobenstein, Reuß-Hirschberg und Reuß-Ebersdorf, die ab 1848 als Fürstentum 'Reuß jüngere Linie' wieder vereint waren. Die Linie starb 1945 aus.

Von der älteren Linie 'Reuß von Plauen auf Untergreiz' spaltete sich 1596 die Linie Reuß-Burgk ab, die mit einer Unterbrechung bis 1694 bestand. Im Jahr 1616 starb die mittlere Linie 'Reuß von Plauen auf Obergreiz' aus, das Erbe wurde zwischen der älteren und jüngeren Linie aufgeteilt. Die ältere Linie nannte sich ab jetzt Reuß-Greiz. 1625 wurde die Linie wieder geteilt, in Reuß-Obergreiz und Reuß-Untergreiz. Zwischen 1668 und 1698 gab es als Nebenlinie von 'Reuß-Untergreiz' noch die Linie Reuß-Rothenthal. Im Jahre 1673 wurden alle Glieder der Linie 'Reuß von Plauen' in den Grafenstand erhoben. Zwischen 1694 und 1698 existierte noch die Linie Reuß-Dölau als Zweig von Reuß-Obergreiz. Um die vielen Erbteilungen zu verhindern, wurde im Jahre 1690 die Primogenitur eingeführt. Das heißt, dass das gesamte Erbe an den erstgeborenen Sohn geht. Im Jahre 1778 erlosch die Linie 'Reuß-Untergreiz', das Erbe ging an die Linie 'Reuß-Obergreiz', die in den Fürstenstand erhoben wurde, und sich fortan Reuß ältere Linie nannte und 1927 ausstarb.

1792, 1796, 1800 und 1805 · Invasionen französischer Revolutionstruppen unter Napoléon in das Deutsche Reich, das Deutsche Reich unterliegt und wird von Napoléon territorial umgestaltet

1803 · Reichsdeputationshauptschluss, Umgestaltung der territorialen Gliederung des Deutschen Reiches, geistliche Besitzungen werden enteignet, alte Fürstenterritorien und freie Städte werden enteignet oder aufgehoben und alten oder neuen Fürstentümern übertragen, die Zahl der Gebietskörperschaften des Reiches wird dadurch von 300 auf 60 reduziert

12.07.1806 · Napoléon erzwingt die Gründung des Rheinbundes, ein Zusammenschluss von sechzehn süd- und südwestdeutschen Staaten unter französischem Protektorat

01.08.1806 · die Staaten des Rheinbunds treten aus dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation aus

06.08.1806 · Kaiser Franz II. legt die Krone des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation nieder, das Reich endet

18.04.1807 · das Fürstentum Reuß ältere Linie tritt dem Rheinbund bei

Oktober 1813 · Niederlage Napoléons bei Leipzig, der Rheinbund beginnt zu zerfallen, Napoléon und seine Truppen ziehen sich hinter den Rhein zurück

1814–1815 · Wiener Kongress, Neuordnung Europas nach der Ära Napoléon, die Besitzverhältnisse und die Raumordnung im ehemaligen Deutschen Reich werden wieder hergestellt, jedoch nicht die Souveränität der geistlichen Länder, deren Besitzungen werden alten oder neuen Fürstentümern übertragen oder angeschlossen, die 39 verbleibenden deutschen Staaten – so auch Reuß ältere Linie – werden in einem lockeren Zusammenschluss, dem Deutschen Bund organisiert

1866 · Deutscher Krieg (Bruderkrieg) Preußens und seiner Verbündeten gegen Österreich und seine Verbündeten, Preußen siegt, Reuß ältere Linie steht auf der Seite Österreichs und wird am 11.08.1866 von preußischen Truppen besetzt

26.09.1866 · Friedensvertrag mit Preußen, Reuß ältere Linie tritt dem Norddeutschen Bund bei und muss Reparationen an Preußen zahlen

28.03.1867 · Fürst Heinrich XXII. übernimmt die Macht, Annahme einer Verfassung

1871 · Beitritt des Fürstentums Reuß ältere Linie zum Deutschen Reich

1902 · Tod von Heinrich XXII., sein Sohn wird entmündigt, und Reuß jüngere Linie übernimmt die Vormundschaft über Reuß ältere Linie, beide Reußischen Lande werden in Personalunion regiert

1918 · Sturz der Monarchie, Umbenennung in Volksstaat Reuß-Greiz, Schaffung einer gemeinsamen Verwaltung für beide Reußische Staaten

1919 · Vereinigung der beiden Reußischen Lande zum Volksstaat Reuß

01.05.1920 · im Land Thüringen aufgegangen

1927 · das Haus Reuß ältere Linie stirbt aus

Quelle: Wikipedia (D), RetroBib Retrobibliothek, Atlas zur Geschichte

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Ursprung des Landesnamens

1.) Der Name Reuß geht auf Heinrich II., einen der Vögte von Plauen zurück. Für seinen Mut und seine Einsatzbereitschaft im Kampf gegen die Polen, hat man ihm 1247 den Beinamen "der Reuße" gegeben. Man bezeichnete damals die Polen manchmal als Reußen, obwohl das eigentlich die Bezeichnung für die Russen ist. 2.) Nach anderen Quellen war Heinrich II. mit einer Russin verheiratet und hat ihm daher den Beinamen "der Reuße" gegeben.

Quelle: 1.) RetroBib Retrobibliothek, 2. Wikipedia (D)

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