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- 1798–1918 Fürstentum Schaumburg-Lippe
- 1918–1946 Freistaat Schaumburg-Lippe
- ehemaliges Land des Deutschen Reiches
- 1946 Niedersachsen angegliedert
• Flaggen
• Bedeutung/Ursprung der Flagge
• Wappen
• Bedeutung/Ursprung des Wappens
• Die Kokarde
• Landkarte
• Zahlen und Fakten
• Geschichte
• Ursprung des Landesnamens
bis 1934,
Landesfarben und Staatsflagge,
Seitenverhältnis = 3:5,
Quelle, nach: World Statesmen
1880–1911,
Flagge des Fürsten,
Quelle, nach: Flags of the World,
Deutsche Wappen Rolle
1911–1918,
Flagge des Fürsten,
Quelle, nach: Flags of the World
heutige Zeremonialflagge am fürstlichen Schloss in Bückeburg,
Seitenverhältnis = 3:5,
Quelle, nach: Dr. Lichtblau
1946–1977,
Flagge Kreis Schaumburg-Lippe,
Seitenverhältnis = 3:5,
Quelle: Dr. Lichtblau
seit 1977,
Flagge Kreis Schaumburg,
Seitenverhältnis = 3:5,
Quelle: Dr. Lichtblau
Die Landesfarben von Schaumburg-Lippe waren Weiß, Rot und Blau, jedoch erst 1922 offiziell festgelegt und eingeführt. Es gibt für den Zeitraum vor 1880 Darstellungen der Flagge in einer farblichen Umkehrung in Blau, Rot und Weiß, die jedoch durch einen Fehler der damaligen Düsseldorfer Herstellerfirma begründet sind.
Wahrscheinlich sind die Landesfarben vom Wappen der Grafschaft Schaumburg abgeleitet, silbernes (weißes) Nesselblatt auf Rot, das manchmal von einem blauen Rand umgeben dargestellt wurde. Ebenso könnten sich die Hausfarben des Hauses Lippe-Alverdissen dahinter verbergen, von denen das Haus Schaumburg-Lippe abstammt. Das mittlere Wappen von Schaumburg-Lippe zeigte einen roten Herzschild, in dessen Mitte oft ein kleinerer Schild erscheint, der manchmal die Farben Silber und Rot zeigt, manchmal aber auch Blau und Rot, der für die Hausfarben des Herrscherhauses stehen könnte.
Ein für die Flagge bedeutsames Ereignis war die Machtergreifung durch die Nationalsozialisten im Deutschen Reich im Jahre 1933. Alle offiziellen Nicht-Hakenkreuz-Flaggen die auf den Föderalismus, regionale Bezüge oder das Kaiserreich zurückgingen wurden zwischen 1933 und 1935 abgeschafft. Für die Nationalsozialisten galten die föderale Struktur des Deutschen Reiches, seine historisch gewachsenen Länder, als überholt, als Relikte einer zu überwindenenden Vergangenheit. In diesem Sinne wurden mehrere Gesetze erlassen, am 31.03.1933 das 'Vorläufige Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich', am 07.04.1933 das 'Zweite Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich' und schließlich, am 30.01.1934 das 'Gesetz über den Neuaufbau des Reiches'. Die föderale Länder-Struktur des Deutschen Reiches wurde damit durch die Gaue der NSDAP abgelöst, die Länder wurden bedeutungslos. Ämter und Behörden hatten ab jetzt die Hakenkreuzflagge als Dienstflagge zu verwenden, und zwar bis zum 15. September 1935, als mit dem Reichsflaggengesetz eine Dienstflagge für alle Ämter und Behörden des Reiches geschaffen wurde. Die Ministerpräsidenten der Länder, ab spätestens 1933 alle von der NSDAP – und dann meist Reichsstatthalter genannt – blieben jedoch bis 1945 im Amt. Die entsprechenden Landesfarben galten mit Einschränkungen zwar weiter, auf jeden Fall aber nicht in Form von Flaggen. Sie wurden z.B. vereinzelt an Uniformen der SA oder bei bestimmten Dienstgraden der Hitlerjugend in der Brustschnur verwendet.
Nach dem Krieg wurde die Verwaltung innerhalb des Deutschen Reiches neu aufgebaut, und zwar lokal, über die Struktur der Länder. Das waren teilweise alte Länder, teilweise wurden neue Länder geschaffen. Dabei besann man sich oft der alten Landesfarben und reaktivierte sie – oder man schuf neue – für eingeschränkte hoheitliche Aufgaben, die der Kontrolle durch die Alliierten unterstanden. Mit der Gründung der BRD und der DDR wurde für beide Gebilde eine interne Länderstruktur final festgelegt und es wurden entsprechende offizielle Flaggen für die Länder eingeführt.
Quelle: Volker Preuß,
World Statesmen
Wappen der Grafen von Schaumburg,
Quelle, nach: Wikipedia (D)
13. Jhd. bis 1601,
Wappen der Grafschaft Schaumburg,
Quelle, nach: Wikipedia (D)
1601–1807,
mittleres Wappen der Grafschaft Schaumburg-Lippe,
Quelle, nach: www.heraldique.org
1807–1904,
mittleres Wappen Fürstentum Schaumburg-Lippe,
Quelle, nach: historische Abbildung
19. Jahrhundert,
kleines Wappen Fürstentum Schaumburg-Lippe,
Quelle, nach: historische Abbildung
19. Jahrhundert,
kleines Wappen Fürstentum Schaumburg-Lippe,
Quelle, nach: historische Abbildung
1904–1918,
kleines Wappen Fürstentum Schaumburg-Lippe,
Quelle, nach: Brockhaus Konversationslexikon
1904–1918,
mittleres Wappen Fürstentum Schaumburg-Lippe,
Quelle, nach: historische Abbildung
1918–1946,
Wappen Freistaat Schaumburg-Lippe,
Quelle, nach: png erstellt von N3MO / Public domain
seit 1977,
Wappen Kreis Schaumburg,
Quelle, nach: www.schaumburg.de
Ein wichtiger Bestandteil der Wappen des Landes war das silberne Nesselblatt auf Rot, die Heraldik der alten Grafschaft Schauenburg, die 1647, nach dem Aussterben der Grafen von Schauenburg (ab 1485 Schaumburg genannt), an das Haus Lippe-Alverdissen kam. Schon im 13. Jahrhundert wurden die Ecken des Nessblatts sehr ausdrucksstark dargestellt, und sogar als Nägel gedeutet. Graf Adolf IV. nahm im Jahre 1238 an einem Kreuzzug nach Livland teil. Eine Legende behauptet, dass er die Ecken seines Wappens als Nägel ausführen ließ, um an die drei Nägel vom Kreuze Jesu Christi zu erinnern, und so seine Frömmigkeit darzustellen. Wenn es eine Legende ist, so hat sie doch ihre Spuren hinterlassen, denn bis weit in das 19. Jahrhundert hinein wurden die drei Nägel im Wappen gezeigt.
Als die Line Lippe-Alverdissen im Jahre 1647 die Grafschaft Schaumburg übernahm, wurde auf das Wappen des Hauses Lippe als Herzschild Wappen der Grafschaft gelegt, mit einem silbernen, stilisierten Nesselblatt und drei silbernen Nägeln auf Rot, jedoch befindet sich in der Mitte des Nesselblatt noch ein kleiner Schild, der wahrscheinlich die Hausfarben des Hauses Lippe-Alverdissen zeigt, Weiß und Rot, manchmal jedoch auch Blau und Rot. Dieser Herzschild wurde als keines Wappen von Schaumburg-Lippe geführt, und in der Praxis sehr oft verwendet, jedoch zeigte der kleine Schild auf dem Nesselblatt dann noch eine 'Lippische Rose', manchmal allein auf Silber, manchmal, wenn der kleine Schild die Farben Silber (Weiß) und Rot zeigte, auch im weißen Feld.
Auch die zeigte Fürstenkrone über die Jahre sehr unterschiedliche Ausführungen, mal als Fürstenhut, mal als Krone, ab 1904 sogar als Königskrone. In jenem Jahr wurde das Wappen per Gesetz festgelegt: die Nägel in den Ecken des Nesselblatts wurden abgeschafft, und im kleinen Wappen die 'Lippische Rose' unmittelbar auf das Nesselblatt gelegt. Der Freistaat Schaumburg-Lippe hat das kleine Wappen übernommen, jedoch wurde die Fürstenkrone entfernt und durch die 'Volkskrone' ersetzt. Der Kreis Schaumburg verzichtet auf die Krone und die 'Lippische Rose', jedoch ist das Wappen von einem blauen Rand umgeben, was von Zeit zu Zeit immer mal wieder gemacht wurde, und so an die Landesfarben Weiß, Rot und Blau erinnert.
Quelle: Schaumburg.de,
Hubert Herald,
Volker Preuß,
Verordnung betreffend das Fürstlich Schaumburg-Lippische Staatswappen vom 27. Mai 1904
Lesen Sie hier:
Hintergründe, Geschichte und Fakten zum Thema "Der Löwe in der Heraldik". Ausführungen, Varianten, Entwicklung, sowie Panther und Leoparden.
bis 1919,
Kokarde von Schaumburg-Lippe,
Quelle, nach: historische Abbildung
Lesen Sie hier:
Hintergründe, Geschichte und Fakten zum Thema "Kokarden".
Kokarde
Quelle: Stielers Hand-Atlas, Justus Perthes, 1891
modyfied by: Volker Preuß
Die Landkarte zeigt das Fürstentum Schaumburg-Lippe ca. 1865 in dünner roter Umrandung, südöstlich davon, in lilafarbener Umrandung der (damals) hessische 'Kreis Grafschaft Schaumburg-Lippe'.
Fläche: 340 km²
Einwohner: 26.300 (1816), 44.000 (1905), 48.000 (1925)
Bevölkerungsdichte: 141 Ew./km² (1925)
Hauptstadt: Bückeburg, 4.200 Ew. (1871)
Währung bis 1847: 1 Taler = 36 Groschen = 216 Pfennige
Währung 1847–1875: 1 Taler = 30 Groschen = 360 Pfennige
Währung 1875–1924: 1 Mark = 100 Pfennig
Währung 1924–1947: 1 Reichsmark (RM) = 100 Reichspfennig (Rpf.)
Quelle: HGISG Geoinform,
Der Michel,
Wikipedia (D)
12. Jahrhundert · erste Erwähnung der Herren von Schauenburg
1110 · die Herren von Schauenburg werden mit Holstein belehnt
1295 · die Herren von Schauenburg werden in den Reichsgrafenstand erhoben
ca. 1485 · der Name Schauenburg wird offiziell erstmals als Schaumburg erwähnt
1640 · Tod von Graf Otto V. von Schaumburg, er hinterlässt keine Erben
1644 · das Erbe geht an Graf Philipp zur Lippe-Alverdissen (Bruder der Mutter von Otto)
1646 · Tod der Mutter von Otto, Erbteilung, die Grafschaft Holstein-Pinneberg geht an Christian IV. von Dänemark, Gehmen (Westfalen) geht an den Herzog von Limburg, die Grafschaft Sternberg geht an die Grafen von Lippe, Bergen (Holland) wird verkauft; die Grafschaft Schaumburg wird 1647 aufgeteilt: Lauenau, Mesmerode und Bokeloh gehen an Braunschweig-Lüneburg; Schaumburg, Rodenberg und Sachsenhagen gehen als 'Kreis Grafschaft Schaumburg' an die Landgrafschaft Hessen; Bückeburg, Arensburg, Stadthagen und Hagenburg werden zur Grafschaft Schaumburg-Lippe unter einer Nebenlinie des Hause Lippe-Alverdissen zusammengefasst
1681 · Tod von Philipp von Schaumburg-Lippe-Alverdissen, das Erbe wird zwischen beiden Söhnen aufgeteilt, Friedrich Christian übernimmt Schaumburg-Lippe, Philipp Ernst die Linie Lippe-Alverdissen
1777 · Tod von Wilhelm von Lippe-Alverdissen, das Erbe geht an Schaumburg-Lippe
1792, 1796, 1800 und 1805 · Invasionen französischer Revolutionstruppen unter Napoléon in das Deutsche Reich, das Deutsche Reich unterliegt und wird von Napoléon territorial umgestaltet
1803 · Reichsdeputationshauptschluss, Umgestaltung der territorialen Gliederung des Deutschen Reiches, geistliche Besitzungen werden enteignet, alte Fürstenterritorien und freie Städte werden enteignet oder aufgehoben und alten oder neuen Fürstentümern übertragen, die Zahl der Gebietskörperschaften des Reiches wird dadurch von 300 auf 60 reduziert
12.07.1806 · Napoléon erzwingt die Gründung des Rheinbundes, ein Zusammenschluss von sechzehn süd- und südwestdeutschen Staaten unter französischem Protektorat
01.08.1806 · die Staaten des Rheinbunds treten aus dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation aus
06.08.1806 · Kaiser Franz II. legt die Krone des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation nieder, das Reich endet
18.04.1807 · Schaumburg-Lippe tritt dem Rheinbund bei, Erhebung des Grafen von Schaumburg-Lippe in den Fürstenstand
Oktober 1813 · Niederlage Napoléons bei Leipzig, der Rheinbund beginnt zu zerfallen, Napoléon und seine Truppen ziehen sich hinter den Rhein zurück
1814–1815 · Wiener Kongress, Neuordnung Europas nach der Ära Napoléon, die Besitzverhältnisse und die Raumordnung im ehemaligen Deutschen Reich werden wieder hergestellt, jedoch nicht die Souveränität der geistlichen Länder, deren Besitzungen werden alten oder neuen Fürstentümern übertragen oder angeschlossen, die 39 verbleibenden deutschen Staaten – so auch Schaumburg-Lippe – werden in einem lockeren Zusammenschluss, dem Deutschen Bund organisiert
1866 · Deutscher Krieg (Bruderkrieg) Preußens und seiner Verbündeten gegen Österreich und seine Verbündeten, Preußen siegt, das Fürstentum Schaumburg-Lippe steht auf der Seite Preußens, Beitritt zum Norddeutschen Bund, der hessische Kreis Grafschaft Schaumburg wird Teil der preußischen Provinz Hessen-Nassau
1868 · Einführung einer Verfassung
1871 · Beitritt des Fürstentums Schaumburg-Lippe zum Deutschen Reich
15.11.1918 · Sturz der Monarchie, Schaffung des Freistaats Schaumburg-Lippe
1932 · der Kreis Grafschaft Schaumburg wird der Provinz Hannover angeschlossen
1934 · die territoriale Länder-Struktur des Deutschen Reiches wird durch die Gaue der NSDAP abgelöst, die Länder werden bedeutungslos
1945 · Besetzung durch britische und US-amerikanische Truppen
01.11.1946 · Auflösung des Freistaats Schaumburg-Lippe, Schaumburg-Lippe wird als Kreis Schaumburg-Lippe dem Land Niedersachsen angegliedert (Schaumburg-Lippe, Hannover, Braunschweig und Oldenburg)
19.01.1975 · ein Volksentscheid zugunsten der Wiederherstellung des Landes Schaumburg-Lippe wird abgewiesen
01.08.1977 · der Kreis Schaumburg-Lippe (Stadthagen) wird mit dem Kreis Grafschaft Schaumburg (Rinteln) zum Kreis Schaumburg vereinigt
Quelle: Wikipedia (D),
World Statesmen,
Royalty Guide
Der Name des Landes geht auf die Schauenburg zurück, den Stammsitz der Herren von Schauenburg. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts wurde der Name Schauenburg zu Schaumburg abgeschliffen, und hat sich so auf das Land und die Herrscherfamilie aus dem Haus Lippe übertragen.
Quelle: Wikipedia (D)
Mit freundlicher Untersützung von: Dr. Lichtblau (D)