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- 1712–1918 Fürstentum Waldeck-Pyrmont
- ehemaliges Land des Deutschen Reiches
- 01.05.1929 zu Hessen-Nassau eingegliedert
• Flaggen
• Bedeutung/Ursprung der Flagge
• Wappen
• Bedeutung/Ursprung des Wappens
• Die Kokarde
• Zahlen und Fakten
• Geschichte
ca. 1830 bis 1849,
Landesflagge (Landesfarben),
Seitenverhältnis = 2:3,
Rekonstruktion,
Quelle, nach: Kokarde
1848/49 bis 1929,
Landesflagge (Landesfarben),
Seitenverhältnis = 2:3,
Quelle, nach: Wikipedia (D)
1848/49 bis 1929,
vermutl. Staatsflagge
Seitenverhältnis = 2:3,
Quelle, nach:
Wikipedia (D)
bis ca.1849,
Flagge des Fürsten,
Seitenverhältnis = 4:5,
Quelle, nach: Deutsche Wappen Rolle,
Flags of the World
ca.1900–1918,
Flagge des Fürsten,
Seitenverhältnis = 2:3,
Quelle, nach: Flags of the World, Neubecker 1933
Die Landesfarben von Waldeck entsprechen den Farben der deutschen Trikolore des Revolutionsjahres 1848. Dies scheint ein Widerspruch zu sein, auf der einen Seite ein monarchisches Staatsgebilde und auf der anderen Seite die Flagge der Liberalen und Demokraten. Die schwarz-rot-goldene Flagge des Deutschen Bundes war nicht nur für Deutschland angenommen worden, viele Landesfürsten akzeptierten eine Verfassung und nahmen für ihr Land ebenfalls die schwarz-rot-goldene Flagge an. Die Verfassung für den Deutschen Bund wurde nie unterschrieben, denn vor allem widersetzte sich Preußen allen demokratischen Bestrebungen, und beseitigte nach und nach alle 1848 erkämpften Rechte. Die schwarz-rot-goldene Flagge wurde dort sogar verboten. In anderen Ländern des Deutschen Bundes eben nicht. Waldeck ist dafür nur ein Beispiel.
Die Zeit vor 1848 liegt, was die Landesfarben und zugehörigen Flaggen angeht, weitestgehend im Dunklen. Überliefert ist eine blau-weiß-rote Kokarde, aus der sich theoretisch eine Flagge rekonstruieren ließe. Eine blau-weiß-rote Trikolore in den Farben des Wappens und dem damaligen Geschmack entprechend. Ob eine solche Flagge wirklich existierte ist nicht überliefert.
Die Landesfarben der deutschen Länder (oft aus den Farben des Wappens abgeleitet und in Form von Kokarden, aber auch Flaggen verwendet), bildeten sich – vor allem bei den deutschen Binnenländern – erst recht spät heraus, oft in Folge der französischen Revolution und den folgenden Befreiungskriegen. In dem Zeitraum von ca. 1815 bis ca. 1830 war dieser Prozess dann in allen deutschen Ländern abgeschlossen.
Die Flagge des Fürsten war ursprünglich einfarbig gelb mit einem schwarzen Stern in der Mitte, das Bild des Wappens des Fürstentums Waldeck, und eine weiße Oberecke mit einem roten Ankerkreuz darin, das Bild des Wappens des Fürstentums Pyrmont. Beide Fürstentümer waren ab 1631 in einer Hand und bildeten zusammen das Fürstentum Waldeck-Pyrmont, wie es mit langem Namen richtig genannt wurde. Die Flagge scheint in der Umstellungsphase auf Schwarz, Rot und Gold außer Dienst gestellt worden zu sein. Hugo G. Ströhl, der Autor des Buches "Deutsche Wappen Rolle" schreibt um 1897, dass diese Flagge nicht mehr verwendet wird, und der Fürst, auf Nachfrage am Fürstlichen Hof, keine besondere Flagge mehr verwenden würde, lediglich die Landesfarben Schwarz, Rot und Gold. Nach anderen Quellen (Ottfried Neubecker, 1933) scheint um 1900 eine neue Fürstenstandarte eingeführt worden zu sein, eine (wie die Landesflagge) horizontal gestreifte Flagge in Schwarz, Rot und Gold jedoch erscheint im mittleren roten Streifen das mittlere Wappen des Fürstentums.
Die schwarz-rot-goldene Flagge mit dem Waldecker Stern in der Mitte ist überliefert und noch heute im Museum zu bewundern. Dass es sich um ein Unterscheidungsmerkmal handelt, um vielleicht die Dienstflagge (von Ämtern und Behörden verwendet) von den allgemein gebräuchlichen Landesfarben zu unterscheiden, kann nur vermutet werden.
Quelle: Volker Preuß,
Flags of the World,
Deutsche Wappen Rolle,
Jens Hild
Kleines Wappen des Fürstentums Waldeck-Pyrmont,
Quelle, nach: Deutsche Wappen Rolle
Mittleres Wappen des Fürstentums Waldeck-Pyrmont,
Quelle, nach: Flags of the World, Neubecker 1933
Schild des großen Wappens des Fürstentums Waldeck-Pyrmont,
Quelle, nach: Deutsche Wappen Rolle
Die zentralen Elemente der Heraldik des Fürstentums Waldeck sind ein schwarzer Stern auf Gold, das Bild des Wappens des Fürstentums Waldeck, und ein rotes Ankerkreuz auf Silber, das Bild des Wappens des Fürstentums Pyrmont. Beide Fürstentümer waren ab 1631 in einer Hand und bildeten zusammen das Fürstentum Waldeck-Pyrmont, wie es mit langem Namen richtig genannt wurde. Das große Wappen (Wappenmantel mit Krone, Schild mit Schildhaltern und 5 Helmen mit Helmkleinodien und Helmdecken, Spruchband) zeigte einen zweimal gespaltenen und zweimal geteilten Schild, mit einem aufgelegten goldenen Herzschild mit dem Waldecker Stern. Das erste und neunte Feld zeigten das Ankerkreuz von Pyrmont, im zweiten und achten Feld erschienen drei rote Schildchen auf Silber (Grafschaft Rappoltstein), das dritte und siebente Feld zeigten auf Silber drei golden bekrönte schwarze Adlerköpfe (Herrschaft Hohenack), das vierte Feld zeigte auf Blau einen golden bekrönten silbernen Löwen (Herrschaft Tonna, Grafschaft Gleichen) und das sechste Feld zeigte auf silbernem, mit blauen Schindeln belegten Grund einen golden bekrönten roten Löwen (Herrschaft Geroldseck). Das mittlere Wappen zeigte Wappenmantel mit Krone und Schild des großen Wappens, das kleine Wappen zeigte Wappenmantel mit Krone und einem gespaltenen Schild mit der Heraldik von Waldeck und Pyrmont.
Quelle: Volker Preuß,
Deutsche Wappen Rolle
1807–1848,
Kokarde des Fürstentums Waldeck-Pyrmont,
Quelle, nach: Jürgen Kaltschmitt
1848–1919,
Kokarde des Fürstentums Waldeck-Pyrmont,
Quelle, nach: Jürgen Kaltschmitt
Ab 1807 zeigte die Kokarde die von den Farben des Wappens abgeleitete Farbkombination Blau-Weiß-Rot. Trotz des sehr französischen Aussehens wurden die Farben auch nach dem Übertritt Waldecks auf die Seite der Alliierten im Jahre 1813 unverändert gelassen. Im Revolutionsjahr von 1848 wurden die Kokarde und auch die Flagge auf Schwarz-Rot-Gold abgeändert (die jedoch auch dem Wappen entnommen sind) und bis zum Ende des Landes im Jahre 1929 konsequent beibehalten.
Quelle: Jürgen Kaltschmitt, nach P. Bunde, Brigadeuniformtafel Nr. 235, Herzogenrath 2010
Lesen Sie hier:
Hintergründe, Geschichte und Fakten zum Thema "Kokarden".
Kokarde
Fläche: 1.121 km²
Einwohner: 61.700 (1910)
Bevölkerungsdichte: 55 Ew./km² (1910)
Hauptstadt: Arolsen
Währung bis 1875: 1 Taler = 30 Silbergroschen = 360 Pfennige
Währung 1875–1924: 1 Mark = 100 Pfennig
Währung 1924–1929: 1 Reichsmark (RM) = 100 Reichspfennig (Rpf.)
Quelle: Der Michel,
Wikipedia (D)
1189 · die Grafen von Schwalenberg erwerben die Burg Waldeck
1631 · Angliederung der Grafschaft Pyrmont
1712 · Erhebung der Grafschaft zum Fürstentum
1807 · Beitritt zum Rheinbund
1815 · Beitritt zum Deutschen Bund
1866 · im Bruderkrieg auf Seiten Preußens, Beitritt zum Norddeutschen Bund, Preußen übernimmt die Verwaltung des Landes
1871 · Beitritt zum Deutschen Reich
1918 · Sturz der Monarchie in Preußen, Schaffung des Freistaats Waldeck
30.11.1921 · Angliederung des Gebiets der ehemaligen Grafschaft Pyrmont an die preußische Provinz Hannover
01.05.1929 · Angliederung des restlichen Freistaats Waldeck an die preußische Provinz Hessen-Nassau, Waldeck erlischt
Quelle: Wikipedia (D),
RetroBib Retrobibliothek,
Atlas zur Geschichte,
Discovery '97,
Volker Preuß