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Guyenne

 

Übersicht

Flagge

Bedeutung/Ursprung der Flagge

Wappen

Bedeutung/Ursprung des Wappens

Landkarte der historischen Regionen in Frankreich

Erläuterungen zu den Regionen

Geschichte

Ursprung des Landesnamens



Flagge

Flagge Fahne flag drapeau Guyenne
Flagge der Guyenne,
Quelle, nach: Wikipedia (DE)



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Bedeutung/Ursprung der Flagge

Die Flagge der Guyenne ist eine Wappenflagge, ihr Design gibt das Bild des Wappens von Aquitanien wieder. Im modernen Frankreich gibt es keinen Platz für die Guyenne. Das Land wurde nach 1789 in zwei Départements aufgeteilt, Gironde und Lot-et-Garonne.
Quelle: Volker Preuß

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Wappen


Wappen arms crest blason Guyenne
Wappen der Guyenne,
Quelle, nach: heraldique.org


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Bedeutung/Ursprung des Wappens

Das Wappen der Guyenne geht auf das Wappen von Aquitanien zurück und zeigt einen goldenen Leoparden auf Rot. Über den Ursprung des Wappens ist nichts bekannt. Interessant ist, dass die Normandie das gleiche Wappenbild benutzt, jedoch mit zwei Leoparden, und das Königtum von England mit drei Leoparden. Immerhin ist es möglich, dass das Wappenbild von Heinrich Plantagenet eingeführt wurde, der 1152 durch Heirat an Aquitanien kam. Schon 1144 war er Herzog der Normandie geworden und führte dort das Wappen mit den drei Leoparden ein, die ab 1194 auf zwei reduziert wurden, und das Wappen mit den drei Leoparden für das Königtum von England vorbehalten blieb, und das mit dem einen Leopard für Aquitanien. Als Heinrich Plantagenet von Anjou in Jahre 1152 Herzogin Eleonore von Aquitanien heiratet, kommen die Herzogtümer Aquitanien (und damit die Gascogne und auch die Saintonge), an das Haus Anjou-Plantagenet. Im Jahre 1154, nach dem Tod von Stephan von Blois (König von England), wurde Heinrich Plantagenet als Heinrich II. sein Nachfolger, Aquitanien wird auf diesem Wege ein Lehen des französischen Königs, das der Krone von England (Haus Anjou-Plantagenet) gehört. 1224 erobert König Ludwig VIII. von Frankreich, Aquitanien, außer der Gascogne den letzten Besitz der Plantagenets in Frankreich und im Vertrag von Paris (Abbeville) im Jahre 1259, erkennt König Heinrich III. von England den Verlust Aquitaniens an. Dafür erhält er die Saintonge, die mit der Gascogne zum Herzogtum Guyenne vereinigt wird zum Lehen. Das heißt, der Titel des Herzogs von Aquitanien geht auf die französische Krone über, die englische Krone wird mit dem Herzogtum Guyenne entschädigt. Von den Römern wurde dem Land der Name "Aquitania" gegeben. Dieser Begriff wurde über die Jahrhunderte okzitanisch bzw. auch baskisch eingefärbt, so dass daraus "Guiana" oder auch "Guienne" wurde. Das heißt: Guyenne ist nichts anderes als "Aquitanien". Insofern konnte die englische Krone das Wappen von Aquitanien behalten, und auf das andere Aquitanien, die Guyenne, übertragen. Mit der Schlacht von Castillon im Jahre 1453 geht der Hundertjährige Krieg zwischen Frankreich und England zu Ende, die Könige von England müssen all ihre Besitzungen in Frankreich aufgeben, und die Guyenne kommt endgültig zu Frankreich, das Land wird der Krondomäne angeschlossen, und als Provinz Guyenne in die Zivilverwaltung Frankreichs eingegliedert.
Quelle: heraldique.org, Wikipedia (D), Volker Preuß

Lesen Sie hier:
Hintergründe, Geschichte und Fakten zum Thema "Der Löwe in der Heraldik". Ausführungen, Varianten, Entwicklung, sowie Panther und Leoparden.

Löwe, Wappen, Heraldik

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Landkarte der historischen Regionen in Frankreich

Die historischen, französischen Regionen:

in Schwarz: Provinz und Gouvernement im Jahre 1776,
in Rot: ehemalige Grafschaft, Provinz oder Gouvernement

Landkarte: Volker Preuß

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Erläuterungen zu den Regionen

Die bis zur Französischen Revolution bestehenden Provinzen (bzw. Gouvernements) waren historisch gewachsene Gebilde, die sich oft aus ehemaligen Lehensgebieten der französischen Krone, historischen Grafschaften und Herzogtümern heraus entwickelt hatten, oft über hunderte von Jahren bestanden und Regionalität (kulturelle Besonderheiten und regionale Sprachen) bewahrt hatten. Der Französischen Revolution waren solche Erscheinungen natürlich nicht erwünscht, und im Rahmen ihrer blutigen und gewalttätigen Gleichmacherei wurden jegliche regionale Bezüge ausgemerzt. Kurz nach der Revolution wurden die Provinzen aufgelöst und Frankreich in viele kleine Départements aufgeteilt, die annähernd gleich groß und den gleichen Status haben sollten. Benannt wurden die Départements nach Flüssen oder Gebirgen, um auf keinen Fall den Namen einer der alten Provinz zu verwenden. Es gelang jedoch nicht, die Verbindungen der Einwohner Frankreichs zu ihrer jeweiligen Region abzuschneiden, so dass im Jahre 1960 wieder administrative Regionen geschaffen wurden, um bestimmte Verwaltungsprozesse regional steuern zu können. Dazu wurden Départements, die in einer bestimmten historischen Provinz lagen, zu einer historisch oft gleichnamigen Region administrativ zusammengefasst. Die dabei entstandenen Gebilde decken sich nur annähernd mit den Grenzen der historischen Provinzen. Im streng zentralistischen Frankreich wird jedwede Regionalität vermieden, so dass auch die offiziellen Flaggen dieser Regionen meist aussehen wie Flaggen von Firmen, lieblos, unhistorisch, technokratisch und modernistisch, die hier nicht Gegenstand lexikalischer Betrachtungen sein sollen. Nur in wenigen dieser Regionen gibt es offizielle Flaggen die an historische Vorbilder erinnern. Aber, sogar die Existenz dieser heutigen Regionen ist in Frage gestellt, denn im Jahr 2014 wurde eine Gebietsreform beschlossen, welche die Anzahl der Regionen ab dem Jahr 2016 durch Fusionen auf fast die Hälfte verringert. Jedoch gibt es für fast alle Regionen inoffizielle Flaggen, die an die alten Provinzen und die alte Heraldik erinnern sollen.

Wikipedia-Link zu den Regionen Frankreichs: hier klicken
FOTW-Link zu den Regionen Frankreichs: hier klicken

Quelle: Flags of the World, Wikipedia (D), Volker Preuß

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Geschichte

Antike · Besiedelung durch iberische und keltische Stämme, deren größte die Santonen, Ausker und Bituriger sind

52 v. Chr. · römische Eroberung, Bildung der Provinz Aquitania im Westen Galliens

418 n. Chr. · die Westgoten werden als Föderaten angesiedelt

5. Jahrhundert n. Chr. · Eroberung Galliens durch die Franken (unter König Chlodwig), bis 507 Eroberung Aquitaniens, Ausdehnung des Reiches bis an den Atlantik, die Pyrenäen und die die Alpen

6. Jahrhundert · die Basken (Vaskones) dehnen ihren Einfluss auf das nördliche Pyrenäenvorland aus und wandern ein, sie errichten im Süden Aquitaniens ihr Herzogtum Vasconia ("Gascogne")

511 · Tod von König Chlodwig, Aufteilung des Frankenreiches nach salischem Erbrecht unter seine vier Söhne (Residenzen in Paris, Soissons, Orléans, Reims)

ca. 550 · administrative Teilung des Reiches in die Königreiche Austrien (Austrasien), Neustrien, sowie das Herzogtum Aquitanien und das Königreich Burgund

639 · Tod von König Dagobert I., die Macht geht auf die Hausmeier aus Austrien über (Karolinger)

687 · Pippin II. setzt sich als Hausmeier im gesamten Frankenreich durch

8. Jahrhundert · die Mauren (islamische Araber aus Nordafrika) dehnen ihren Einfluss auf das nördliche Pyrenäenvorland aus, Herzog Eudes ruft Karl Martell zu Hilfe

732 · Schlacht von Tours und Poitiers, Karl Martell besiegt die Mauren, sie werden über die Pyrenäen zurückgedrängt, in den Folgejahren jedoch Kämpfe zwischen den Herzögen und den fränkischen Königen

751 · Pippin der Jüngere (III., Enkel von Pippin II.) beseitigt das merowingische Königtum und lässt sich von den Franken zum König wählen

771 · Karl der Große übernimmt Aquitanien und überträgt später es als Königreich seinem jüngsten Sohn Ludwig dem Frommen

814 · Ludwig der Fromme übergibt Aquitanien (und die spanische Mark) an seinen Sohn Pippin

817 · Pippin wird König von Aquitanien, einige Jahre später überträgt Ludwig der Fromme Aquitanien an seinen jüngsten Sohn Karl (Karl der Kahle), der sich nur schwer als König in Aquitanien durchsetzen kann

839 · erste Erwähnung einer Grafschaft Saintonge als "pagus santonum"

843 · Teilung des Frankenreiches (Vertrag von Verdun) entsteht das Westfränkische Reich von Karl II. (dem Kahlen), das Mittelfränkische Reich von Lothar (Lotharingen), und das Ostfränkische Reich von Ludwig II., Aquitanien kommt zum Reich von Karl dem Kahlen, jedoch gibt es Widerstand im Adel, der Pippin II. (Sohn von Ex-König Pippin) bevorzugt

845 · Karl der Kahle setzt Pippin II. als König in Aquitanien ein, jedoch ohne Poitou, Saintonge und Angoumois

849 · Wahl von Karl dem Kahlen zum König von Aquitanien

855 · Karl der Kahle lässt seinen Sohn Karl zum König von Aquitanien wählen

867 · Tod von König Karl, Nachfolger ist sein Bruder Ludwig (Ludwig der Stammler)

870 · durch die Teilung des Frankenreiches (Vertrag von Meersen) entsteht das Westfränkische Königreich, das Ostfränkische Königreich, und das Fränkische Königreich Italien

877 · Ludwig besteigt den westfränkischen Thron, Aquitanien wird als Herzogtum an Rainulf, den Grafen von Poitiers, zum Lehen gegeben (Haus Ramnulfiden), die Grafen von Poitiers übernehmen auch die Grafschaft Saintonge

880 · durch die Teilung des Frankenreiches (Verträge von Verdun und Ribbemont) entsteht das Westfränkische Königreich (das spätere Frankreich), das Ostfränkische Reich (das spätere Deutsche Reich), das Königreich Italien, das Königreich Hochburgund (unter dem Welfen Rudolf), das Königreich Niederburgund bleibt bestehen

898 · Odo, Graf von Paris und Herzog von Francien, wird zum König des Westfränkischen Reiches gewählt, Rainulf nimmt den Titel König von Aquitanien an

909 · Aquitanien wird wieder ein Herzogtum, unter Wilhelm dem Frommen (Wilhelmiden, Gellones)

927 · Aquitanien geht an das Haus der Ramnulfiden aus Poitou

950 · Aquitanien umfasst die Grafschaften Gascogne, Armagnac, Fézensac, Périgord, Poitou, Angoulême und La Marche

987 · Tod des kinderlosen westfränkischen Königs Ludwig V. (Haus der Karolinger), sein Erbe und Onkel Karl von Niederlothringen konnte sich nicht durchsetzen, der Adel wählt Hugo Capet (Haus der Kapetinger) zum König, die Kapetinger stellen die Könige von Frankreich bis 1328 – der Graf von Toulouse (eigentlich Vasall des Königs von Frankreich und auch des Herzogs von Aqutanien) verweigert Hugo Capet die Gefolgschaft, die Grafschaft Toulouse wird dadurch quasi selbstständig und in den Folgejahren immer mächtiger, was im 12. Jahrhundert zur Konkurrenz und Feindschaft zum Herzogtum Aquitanien führt, das zum Bestandteil des Angevinischen Reiches des mächtigen Hauses Plantagenet geworden war

1033 · Wilhelm VI. der Dicke, Herzog von Aquitanien, Graf von Poitou, Graf von Saintonge, wird bei Moncontour von Gottfried Martel gefangen genommen, die Freilassung erfolgte gegen die Belehnung mit der Saintonge

1060 · Tod von Gottfried Martel, Graf von Anjou und Saintonge, das Erbe geht an die Neffen (Vorfahren der Dynastie Plantagenet)

1062 · Herzog Wilhelm VIII. von Aquitanien übernimmt wieder die Saintonge

1152 · Heinrich Plantagenet von Anjou heiratet Herzogin Eleonore von Aquitanien, die Herzogtümer Aquitanien und Gascogne, und damit auch die Saintonge, kommen an das Haus Anjou-Plantagenet

1154 · Tod von Stephan von Blois (König von England), Heinrich Plantagenet wird als Heinrich II. sein Nachfolger, Aquitanien wird auf diesem Wege ein Lehen des französischen Königs, das der Krone von England (Haus Anjou-Plantagenet) gehört

1204 · Philipp August, König von Frankreich, erobert Normandie, Anjou, Maine und Touraine (Angevinisches Reich der Plantagenet)

1224 · König Ludwig VIII. von Frankreich, Sohn von Philipp August erobert Aquitanien, außer der Gascogne den letzten Besitz der Plantagenets in Frankreich, Poitou und Saintonge kommen direkt an die Krone, La Marche, Périgord, Angoulême und Auvergne werden als Lehen vergeben

1259 · Vertrag von Paris (Abbeville), König Heinrich III. von England erkennt den Verlust Aquitaniens an, und erhält dafür die Saintonge, die mit der Gascogne vereinigt wird, als Herzogtum Guyenne zum Lehen

1328 · Tod von König Karl IV. (der Schöne), Aussterben der direkten Linie Kapetinger, nach salischem Recht (Lex Salica) besteigt Graf Philipp von Valois (als König Philipp VI., Sohn des Prinzen Karl von Valois, Cousin ersten Grades von König Karl IV.) den französischen Thron, der englische König Eduard III. erhebt Ansprüche auf den Thron von Frankreich, da er mütterlicherseits ein Neffe von Karl IV. ist, Anlass für den "Hundertjährigen Krieg" (englisch-französischer Krieg, 1338–1453), das Haus Valois stellt die Könige von Frankreich von 1328 bis 1589

1453 · Schlacht von Castillon, Ende des Hundertjährigen Krieges, die Könige von England müssen all ihre Besitzungen in Frankreich aufgeben, die Guyenne kommt endgültig zu Frankreich, das Land wird der Krondomäne angeschlossen, Schaffung der Provinz Guyenne, später zur Provinz Aquitanien

1776 · die schon im 14. Jahrhundert geschaffenen Gouvernements der Zivilverwaltung des Königreiches Frankreich werden auf eine Anzahl von 39 Stück festgeschrieben und entsprechen so der Anzahl der Provinzen, in den Vorjahren konnten auch mehrere Provinzen in einem Gouvernement zusammengefasst sein

1789 · Französische Revolution, die Gouvernements und Provinzen werden abgeschafft, die Guyenne wird in Départements zerlegt (in etwa Gironde und Lot-et-Garonne)

1960 · Wiedereinführung von Regionen in Frankreich, Bildung der Region Aquitanien (Hauptstadt Bordeaux), jedoch nicht innerhalb historischer Grenzen, sondern durch Einbindung der Departements Dordogne, Gironde, Landes, Lot-et-Garonne und Pyrénées-Atlantiques

2016 · die Region Aquitanien geht zusammen mit den Regionen Poitou-Charentes und Limousin in der neuen größeren Region Neu-Aquitanien (Nouvelle-Aquitaine) auf

Quelle: Wikipedia (D), Meyers Konversationslexikon

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Ursprung des Landesnamens

Von den Römern wurde dem Land der Name "Aquitania" gegeben. Dieser Begriff wurde über die Jahrhunderte okzitanisch bzw. auch baskisch eingefärbt, so dass daraus "Guiana" oder auch "Guienne" wurde. Das heißt: Guyenne ist nichts anderes als "Aquitanien".

Quelle: Wikipedia (D), Meyers Konversationslexikon

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