Die Flagge wurde am 10.11.1958 offiziell eingeführt. Sie ist in drei senkrechte Streifen untergliedert, und orientiert sich damit, wie viele ehemalige französische Kolonien, an der Flagge des Mutterlandes Frankreich, an der Trikolore. Die Farbe Rot steht für das im Freiheitskampf vergossene Blut, Gelb für die Sonne und die Bodenschätze des Landes, Grün für die Vegetation und die Landwirtschaft. Die Farbtöne der Flagge sind wahrscheinlich nicht per Gesetz festgelegt. Sie scheinen aus der Praxis heraus definiert zu sein, und zwar als Grün = Pantone 340, Gelb = Pantone 116, Rot = Pantone 186. Die Farbkombination von Grün, Gelb und Rot in der heutigen Flagge sind die Panafrikanischen Farben: Etwa 1900 setzte die Panafrika - Bewegung ein, die Gemeinsamkeiten aller Menschen mit schwarzer Hautfarbe hervorheben wollte. Für die politische Einheit Afrikas steht der Farbendreiklang Grün-Gelb-Rot, den viele afrikanische Staaten nach Erlangung ihrer Unabhängigkeit in ihre Flaggen übernahmen. Das erste Land war Ghana im Jahr 1957. Als Ursprung gelten die Landesfarben von Athiopien (Abessinien), dem ältesten unabhängigen Staat Afrikas.
Als Guinea im Jahr 1958 unabhängig wurde, wurde ein Staatswappen in den Farben Rot, Grün und Gelb eingeführt. Das sind die Panafrikanischen Farben, aber auch die Farben der Parti Democratique de Guinee (PDG), der Partei, die Guinea in die Unabhängigkeit geführt hat. Der Schild war senkrecht rot-gelb gespalten, und darauf ein grüner Elefant aufglegt. Der Elefant wurde "Sili" genannt, und stammte vom Emblem der PDG. Oberhalb des Schildes eine grüne Taube mit einem Olivenzweig im Schnabel. Der Rest des Schildes war von einen grünen Spruchband umgeben, der unterhalb des Schildes das Staatsmotto zeigte: "Travail - Justice - Solidarité" → "Arbeit - Gerechtigkeit - Solidarität". Das heutige Staatswappen wurde im Jahre 1985 in Folge des Machtwechsels von 1984 eingeführt. Dazu wurde das bisherige Staatswappen wie folgt abgeändert: Der Elefant wurde entfernt, an seine Stelle traten Schwert und Gewehr, vor einem großen Olivenzweig gekreuzt, den die jetzt nach links fliegende weiße Taube noch immer im Schnabel hält. Der Schild trägt an seinem unteren Ende eine Verlängerung in den Landesfarben, die bis an das vereinfachte, nun weiße Spruchband heranreicht. Das Landesmotto blieb unberührt. Im Jahre 1997 erfolgte eine weitere Änderung. Der grün-rote Schild wurde weiß, die Waffen wurden entfernt, Taube und Spruchband wurden golden.
9.–13. Jhd. · Teile des heutigen Guinea gehören zum Ghana-Reich
13.–14. Jhd. · Teile des heutigen Guinea gehören zum Mali-Reich, der Islam erreicht Guinea
1450–1460 · die Küste Guineas wird von den Portugiesen entdeckt und erkundet, Portugal errichtet Posten am Rio Pongo und auf der Insel Matakong und bleibt bis zum 18. Jhd. vor Ort
15.–16. Jhd. · das Gebiet des heutigen Guinea gehört zum Fulbe-Reich
16. Jhd. · die Fulbe ziehen sich in das Gebiet von Fouta Djalon zwischen dem Fluss Niger und der Küste zurück und treten zum Islam über
1725 · Errichtung des islamischen Fulbe-Gottesstaats Fouta Djalon
1808–1816 · Großbritannien errichtet Missionsstationen und betreibt Handelsstützpunkte auf den Los-Inseln und am Rio Pongo
1820 · französische Händler erreichen das Küstengebiet von Guinea und treten als Konkurrenten zu den Briten auf
1850–1866 · Franzosen und Briten schließen "Schutz- und Freundschaftsverträge" mit der Küstenbevölkerung
1866 · Frankreich gelingt es durch Verträge die Militärposten von Boké (Rio Nunez), Boffa (Rio Pongo) und Benty (Mellacorée) auf dem Festland zu errichten, und sich dort dauerhaft festzusetzen. Die Los-Inseln verbleiben aber unter britischer Kontrolle.
1870 · im Hinterland (östlich des Niger) bildet sich der Malinkestaat Ouassoulou
1882–1896 · Unterwerfung des gesamten Küstenstreifens (Rivières-du-Sud) von Guinea durch Frankreich
1893 · Bildung der Kolonie Französisch-Guinea
1896–1897 · Unterwerfung von Fouta Djalon durch Frankreich
1898 · Unterwerfung von Ouassoulou durch Frankreich
1904 · die Briten überlassen die Los-Inseln den Franzosen, Angliederung von Französisch-Guinea an Französisch-Westafrika
1946 · Bildung des Überseeterritoriums
1947 · Gründung der PDG (Parti Democratique de Guinee)
1957 · Teilautonomie
02.10.1958 · Unabhängigkeit unter Präsident Sekou Touré (PDG)
1963 · Einführung des Guinea-Franc als neue Währung
1972 · Einführung des Syli als neue Währung
1984 · Tod von Touré, Militärputsch
1991 · neue Verfassung, Wiedereinführung des Guinea-Franc als neue Währung
1993 · erste, jedoch umstrittene, demokratische Präsidentschaftswahlen
1995 · Parlamentswahlen innerhalb eines Mehrparteiensystems
Der Name "Guinea" geht auf das Berber-Wort "aguinaou" zurück, was "Schwarze" heißt und sich urspünglich auf alle Bewohner der Westafrikanischen Küste von Senegal bis Gabun bezog.