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Das Gebiet von Melilla ist ein Restgebiet der ehemaligen spanischen Kolonie Spanisch-Marokko, die von 1912 bis 1956 als spanisches Protektorat in Nordmarokko bestand, und das bis auf die Plazas de Soberanía (Presidios) aufgegeben wurde. Die Presidios waren seit der frühen Neuzeit in spanischem Besitz befindliche, damalige Deportationsplätze für Sträflinge an der Nordküste Marokkos. Zu den Presidios gehören noch bis heute folgende Besitzungen:
Ceuta (74 000 Ew.),
Melilla (61 100 Ew.),
Peñon de Velez de la Gomera
Alhucemas-Inseln
Chafarinas-Inseln (letztere drei zusammen 300 Ew.)
Perejil (unbewohnt, politischer Sonderstatus)
Manchmal werden die Plazas de Soberanía auch immer noch als Spanisch-Nordafrika bezeichnet. Marokko erhebt Anspruch auf die Plazas de Soberanía und somit auch auf Ceuta. Am 10.07.2002 besetzte Marokko die zu Spanisch-Nordafrika gehörende, in der Nähe von Ceuta gelegene, unbewohnte Insel Perejil, um seine Ansprüche auf dieses Gebiet zu unterstreichen. Spanien hat am 17.10.2002 im Rahmen einer militärischen Operation die auf der Insel Perejil stationierten marokkanischen Soldaten vertrieben und die Insel wieder übernommen. In Folge diplomatischer Querelen einigte man sich darauf, die Insel künftig als "neutrales Gebiet" zu betrachten. Jedoch stellte die Annexion durch Marokko einen Angriff auf ein NATO-Land und auf die Europäische Union dar, und ehe Bündnispflichten aktiviert wurden einigte man sich darauf, den Status vor dem 10.07.2002 wieder herzustellen.
Volker Preuß