Die Corn-Inseln haben seit 2009 eine eigene Flagge. Vorher wurde seit 1971 die Flagge Nikaraguas verwendet. Von 1914 bis 1971 waren die Inseln ein US-am. Marine- und Luftwaffenstützpunkt.
Die Corn-Inseln liegen etwa 70 km vor der Ostküste Nicaraguas (Moskitoküste) im Karibischen Meer. Sie bestehen aus den Inseln Maíz Grande und Maíz Pequeña sowie aus den unbedeutenden kleineren Eilanden der Pearl Keys.
Fläche: 13 km²
Einwohner: 7.429 (2007), meist Kariben und Miskito-Indianer
Die Corn-Inseln wurden wahrscheinlich im Jahre 1502 von Kolumbus entdeckt. Die
Spanier nahmen die Inseln zwar als Islas de los Manglares in Besitz,
kolonisierten sie jedoch nicht, so dass sie sich zu einem Piratennest der
Bukanier entwickelten, und gerieten nach 1697 allmählich unter britischen
Einfluss.
Seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts gab es Projekte für den Bau eines Kanals
durch die Landenge von Mittelamerika. Hauptinteressenten waren
Großbritannien – die damalige Hauptmacht in der Karibik – und die
aufstrebende USA. Ziel beider Mächte war die Inbesitznahme eines
Landstreifens zwischen Atlantik und Pazifik und der Bau eines Kanals unter
eigener Souveränität. Großbritannien besaß die Karibischen Inseln und hatte
mit Britisch-Honduras und der Mosquitoküste erste Gebiete auf dem Festland
gesichert. Im Clayton-Bulwer-Vertrag von 1850 einigten sich beide Länder auf
die Neutralität eines künftigen Kanals und auf den Verzicht weiterer
territoriale Erwerbungen. Die USA nahmen 1856 die Seranilla-Bank, die Seraña
Bank, die Quita Sueño Bank, die Roncador Cays, die Petrel-Inseln (Bajo Nuevo
Bank) und die Insel Navassa in Besitz, angeblich wegen deren Guanovorkommen.
Die USA wurden auch auf dem amerikanischen Festland aktiv. Großbritannien
räumte 1860 die Mosquitoküste und übergab sie an Honduras und
Nikaragua. Die
Corn-Inseln wurden im Jahre 1894 offiziell von Nikaragua in Besitz genommen.
Für den Bau des Kanals
bot sich Landenge von Panama an, wo Ferdinand Vicomte de Lesseps im Jahre
1879 mit den Bauarbeiten begonnen hatte. Es gab jedoch auch ein Projekt
namens "Trans-Nicaragua-Canal", das von den USA forciert wurde. Als Lesseps
wegen finanzieller Schwierigkeiten 1889 seine Arbeiten am Panamakanal
einstellen musste, und die Bemühungen um einen Weiterbau 1899 scheiterten,
erwarben die USA im Jahre 1901 das alleinige Recht zur Fertigstellung des
Kanals und besetzten obendrein 1905, 1907 und 1911 Honduras, und 1912
Nikaragua. Kolumbien wollte die Panama-Kanalzone jedoch nicht an die USA
abtreten, so dass die USA die Gründung der Republik Panama forcierten,
welche die Kanalzone an die USA abtraten. Ein klarer Bruch des
Clayton-Bulwer-Vertrags mit Großbritannien von 1860. Am 15.08.1914 wurde der
Panamakanal eröffnet. Die USA hielten jedoch die Option
"Trans-Nicaragua-Canal" wegen der politischen Schwierigkeiten mit Kolumbien
und Panama offen. So wurden zur Sicherung des militärischen Einflusses die
Corn-Inseln 1914 von USA für 99 Jahre von Nikaragua gepachtet und 1924 die
Swan-Inseln (Honduras) besetzt, und beide als Marine- und
Luftwaffenstützpunkt ausgebaut. Da der Panamakanal fest in der Hand er USA
war, waren die Corn-Inseln und auch die Swan-Inseln als Stützpunkte
überflüssig geworden, so dass die USA den Pachtvertrag über die Corn-Inseln
vorfristig kündigten und im Jahre 1971 die Corn-Inseln und auch die
Swan-Inseln räumten.
Die Corn-Inseln hießen bis ins 19. Jahrhundert hinein "Islas de los Manglares" also "Mangroven-Inseln". Wahrscheinlich setzte sich mit der Besiedlung und Ausbeutung der Inseln der Name "Mais-Inseln" (engl. Corn Islands, span: Islas del Maíz) durch, als Anspielung auf die neben dem Anbau von Kokospalmen, dem Fischfang und dem Fang von Hummern und Langusten einst wichtigste Erwerbsquelle auf den Inseln. Heute sind die Inseln ein wichtiges Tourismusgebiet.