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- ehemaliges österreichisches Kronland: Herrschaft Triest – Reichsunmittelbare Stadt Triest und ihr Gebiet
- ehemaliger Bestandteil des Österreichisch-Illirischen Küstenlands
- 1947–1954 Freistaat Triest
- im Norden der Adria auf der Halbinsel Istrien gelegen
- Eigenbezeichnung in Deutsch: Triest
- Eigenbezeichnung in Italienisch: Trieste
- Eigenbezeichnung in Slowenisch: Trst
• Flaggen
• Bedeutung/Ursprung der Flagge
• Wappen
• Bedeutung/Ursprung des Wappens
• Landkarte der Kronländer des Küstenlandes
• Landkarte der früheren Kronländer Österreich-Ungarns (bis 1918)
• Zahlen und Fakten
• Geschichte
• historische Landkarten
• Ursprung des Landesnamens
1464–1919,
theoretisches Banner von Triest,
Quelle, nach: Wikipedia (IT)
1861(?)–1918,
Landesflagge (Landesfarben),
Seitenverhältnis = 2:3,
Quelle, nach: Flags of the World
seit 1919,
Flagge der Stadt und des Freistaates Triest,
Quelle, nach: Wikipedia (D)
Das Land hatte, wie alle Kronländer der österreichischen Krone, seine eigenen, sogenannten Landesfarben, die unter anderem auf horizontal getreiften zwei- oder dreistreifigen Flaggen gezeigt wurden. Die Landesfarben waren sehr oft dem jeweiligen Wappen des Kronlandes entnommen oder wurden duch eine weitere, nicht im Wappen enthaltene Farbe ergänzt, oder sie gingen auf ältere Modelle des Landeswappens zurück (z.B. Krain). Offiziell waren die Landesfarben aber nie geregelt oder festgelegt worden, so dass deren Reihenfolge in der Praxis of variierte oder die Farben gar an sich abwichen. Der österreichische Heraldiker Hugo Gerard Ströhl (1851–1919) hat sich wohl als erster des Themas angenommen und wahrscheinlich um das Jahr 1890 herum die Landesfarben auf den Flaggen bei den jeweiligen Landesbehörden abgefragt und zusammengestellt. Das Kronland Triest verwendete als Landesfarben eine Flagge die drei horizontale Streifen in Rot, Weiß und Rot zeigte. Die Farben sind dem Schild entnommen. Das Wappen Triests zeigte bis 1919 einen geteilten Schild: Oben einen schwarzen, gekrönten Doppeladler auf Gold (Sinnbild der Habsburger Monarchie), unten die österreichischen Farben des Babenberger Bindenschilds und darauf eine goldene Gleve.
Quelle: Österreichisch-Ungarische Wappenrolle,
Flags of the World,
Volker Preuß
1464–1918,
Wappenschild von Triest,
Quelle, nach: Ströhl, Wappenrolle Österreich-Ungarns, 1890, via austria-forum.org
ca.1890–1918,
Wappen der Herrschaft Triest,
Quelle, nach: Ströhl, Wappenrolle Österreich-Ungarns, 1890, via Wikipedia (IT)
1809–1813,
vermutliches/inoffizielles Wappen von Triest,
Quelle, nach: Wikipedia (IT)
1947–1954,
Wappen des Freistaates Triest,
Quelle, nach: Wikipedia (IT)
Das Wappen des Kronlands Triest zeigte bis 1919 einen geteilten Schild: Oben einen schwarzen, gekrönten Doppeladler auf Gold (Sinnbild der Habsburger Monarchie), unten die österreichischen Farben des Babenberger Bindenschilds und darauf eine goldene Gleve. Die goldene Gleve (eine Lilie die im unteren Teil verändert wurde) hier platziert auf einem Lanzenschaft, repräsentiert in Wirklichkeit die Lanzenspitze des Hlg. Sergius, des Patrons der Stadt. Das Original der Lanzenspitze gehört zum Schatz der Basilika San Giusto und gilt als durch Rost unangreifbar.
Das Wappen geht auf das Jahr 1464 zurück, als Kaiser Friedrich III. der Stadt das Wappen in dieser Form verlieh. Im dazugehörigen Patent wird das Wappen ausführlich beschrieben, ergänzt um das Detail, dass die Lanzenspitze ab dato in goldener Farbe auszuführen sei und nicht wie zuvor in natürlicher Eisenfarbe. Ebenso wird das Recht aufgeführt, das Wappenschild mit einer goldenen Krone bekrönt darzustellen. Auch wurde ausdrücklich die Genhemigung dazu erteilt das Wappenbild auf große und kleine Siegel, Fahnen, Banner, Zelte und Pavillons, Waffen und Insignien der Stadt zu übertragen. Das sich aus dem Wappenbild ergende Banner wurde aber in der Praxis nie verwendet.
Von 1809 bis 1813 gehörte das Land zu Frankreich. Eine offizielle Veränderung des Stadwappens scheint es zu dieser Zeit nicht gegeben zu haben, denn erst 1819 wurde das Wappen von Kaiser Franz I. erneut und unverändert bestätigt. 1852 wurde das Wappen von Kaiser Franz Joseph I. erneut und unverändert bestätigt. Jedoch wurde in jenem Gesetz von Kaiser Franz I., das die Wappen des Reiches und der Provinzen festlegte, die Lanzenspitze als umgestürzter schwarzer Anker dargestellt, was sich im gleichartigen Gesetz von Kaiser Ferdinand I. sogar wiederholte. Erst im unter Kaiser Franz Joseph I. erfolgte im Jahre 1852 die Richtigstellung.
Nach der Annexion der Stadt und ihrem umgebenden Territorium durch das Königreich Italien wurde das Wappen wieder auf das Aussehen, das es vor 1467 hatte (silberne Lanzenspitze in rotem Feld) zurückgesetzt. Dieses Verfahren wurde durch königliches Dekret vom 3. Juli 1930 bestätigt. Das wurde sinngemäß auch auf die Flagge angewandt. Das Stadtwappen trägt seit dem eine goldene Mauerkrone (früher eine goldene Laubkrone), beim Wappen den Freistaats wurde sie weggelassen.
Quelle: Österreichisch-Ungarische Wappenrolle,
Wikipedia (IT),
Volker Preuß
Karte ca. 1910:
Quelle: Volker Preuß
Karte ca. 1910:
Quelle: Volker Preuß
Fläche: 95 km² (1910), 84,5 km² (heute)
Einwohner: 230.000 Ew. (1910), 204.300 (2018)
Bevölkerungsdichte: 2.421 Ew./km² (1880), 2.418 Ew./km² (2018)
Sprachen (1910): Italienisch, Slowenisch, Deutsch
Währung: bis 1919 östereichisch-ungarische Währung, seit 1954 italienische Währung
Zeitzone: MEZ
Quelle: Wikipedia (D)
ca. 2. Jhd. v.Chr. · Gründung der Stadt Tergeste durch die Römer, zur Provinz Italia
395 · bei der Teilung des Römischen Reiches kommt das heutige Triest an das Weströmische Reich
476–489 · Triest gehört zum Reich des Odoaker
489–553 · Triest gehört zum Reich der Ostgoten
553 · Triest gehört zum Oströmischen Reich (Byzanz)
789 · Triest wird durch das Frankenreich der Karolinger unterworfen und kommt an die neu gegründete "Markgrafschaft Friaul"
934 · die Markgrafschaft Friaul kommt an Bayern
976 · Markgrafschaft Friaul kommt an das Herzogtum Kärnten
ca. 1000 · Triest kommt unter den Einfluss des Patriarchats von Aquileia
1203 · Triest wird von der Stadt Venedig erobert
1382 · Triest stellt sich gegen Venedig und begibt sich unter den Schutz des Habsburgischen Markgrafen Leopold III. von Österreich, Triest wird später dem Herzogtum Krain angeschlossen und allmählich ein integraler Bestandteil der Habsburgischen Hausmacht und des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, erst am Ende des 18. Jahrhunderts kommt Triest an die Habsburgische Markgrafschaft Istrien
1797–1809 · Französische Revolutionskriege: ein Teil Österreichs (Steiermark) wird 1797 von den Franzosen besetzt
1809 · Friede von Wien, Österreich verliert Salzburg, das Innviertel, Westgalizien und Teile von Ostgalizien und tritt Istrien, Triest, Görz, Krain, Kärnten, Kroatien, und Dalmatien an Frankreich ab, die 1810 zu den französischen "Illyrischen Provinzen" zusammengefasst werden
1813 · Österreich erklärt Frankreich (Napoléon) den Krieg, Triest wird von Österreich zurückerobert
1814/1815 · Wiener Kongress, Neuordnung Europas nach der Ära Napoléon, das Kaiserreich Österreich (Haus Habsburg) erhält die 1809 verlorenen Gebiete zurück; Istrien, Triest, Görz, Kärnten und Krain werden zum Habsburgischen Königreich Illyrien zusammengefasst, Dalmatien und Kroatien werden wieder an Ungarn (unter den Habsburgern, Teil des Kaiserreichs Österreich) angeschlossen
1848/1849 · Revolution in Wien, Bürgerkrieg zwischen Ungarn und Kroaten, Aufstände in Prag, Mailand und Venedig, daraufhin dankt Kaiser Ferdinand I. ab und Franz Joseph I. von Habsburg wird neuer Kaiser, die Aufstände werden niedergeschlagen und er erlässt eine neue Verfassung: die Titular-Erblande der Habsburger im Kaiserreich Österreich werden zu Kronländern mit eigenen Landtagen umgewandelt, der dalmatische Landtag lehnt den Anschluss an Kroatien ab, das Königreich Dalmatien wird ein eigenes Kronland der österreichischen Krone, Kroatien und Slawonien werden zum "Königreich Kroatien und Slawonien" vereinigt, das als Nebenland bei der ungarischen Krone verbleibt, Auflösung des Königreichs Illyrien: Aufteilung in die Kronländer Krain, Kärnten, Küstenland, Kroatien und Slawonien und Dalmatien
1861 · neue österreichische Verfassung, die drei Bestandteile des Küstenlandes, Markgrafschaft Istrien, Gefürstete Grafschaft Görz und Gradisca, Reichsunmittelbare Stadt Triest mit ihrem Gebiet werden eigene Kronländer mit eigenen Parlamenten, allerdings unter einem gemeinsamen Statthalter, dem Landeschef des Österreichisch-Illirischen Küstenlands mit Sitz in Triest
1914–1918 · Erster Weltkrieg, danach Zusammenbruch der Kaiserlich-Königlichen Monarchie, Zerfall von Österreich-Ungarn in Nationalstaaten
10.09.1919 · Friedensvertrag von Saint-Germain nach dem Ersten Weltkrieg, Österreich muss Triest an Italien abtreten und wird als "Provincia di Trieste" an Italien angeschlossen
1939–1945 · Zweiter Weltkrieg
13.10.1943 · Kapitulation Italiens, daraufhin besetzt das Deutsche Reich unter anderem auch Triest
1945 · Triest wird von jugoslawischen Partisanen besetzt, jedoch nach Einmarsch der West-Alliierten von diesen verlassen
1947 · da das Gebiet der Stadt Triest zwischen Italien und Jugoslawien umstritten bleibt, wird der Freistaat Triest gebildet
1954 · das Gebiet der Freien Stadt Triest wird zwischen Italien und Jugoslawien (Slowenien und Kroatien) aufgeteilt
Quelle: Atlas zur Geschichte,
Wikipedia (D),
World Statesmen,
RetroBib Retrobibliothek,
Discovery '97,
Volker Preuß
ca. 1526
1849
1880
1921
1950
2005
Landkarten: Volker Preuß
Der Name "Triest" geht auf "Tergeste" zurück, der Name der Stadt als diese im 2. Jahrhundert v.Chr. von den Römern gegründet wurde. Allerdings muss sich schon vorher eine illyrische Siedlung an dieser Stelle befunden haben, den "Tergeste" geht auf das illyrische Wort "Terga" zurück, was "Markt" heißt.
Quelle:
Handbuch der geographischen Namen
weitere Seiten zu Österreich (historische Flaggen und Wappen):
• Reich der Österreichischen Habsburger (bis 1804)
• Kaiserreich Österreich (1804–1867)
• Österreich-Ungarn (1867–1918)
• Republik Österreich (seit 1918)