Die heutige Staatsflagge von Maine wurde am 23.02.1909 eingeführt. Es ist ein blaues Tuch und zeigt in der Mitte das Staatswappen. Es stammt aus dem Jahr 1820 und zeigt ein golden umrandetes Wappenschild mit einer Landschaft, darin im Vordergrund eine Kiefer, einen Elch und ein Gewässer. Als Schildhalter dienen ein Farmer und ein Seemann. Oberhalb des Schildes erscheint der Nordstern und das Motto des Landes: "Dirigo" (Ich führe). Unterhalb ein Spruchband mit dem Namen des Staates. Das Blau des Flaggentuchs muss mit dem Blau in der Flagge der USA übereinstimmen. Die Kiefer (engl. Pine) ist der Nationalbaum des Landes und verweist auf seinen Spitznamen: "Pine Tree State". Der Elch steht für die unberührten Waldgebiete des Landes, das Gewässer für das Meer. Der Farmer repräsentiert die Landwirtschaft und der Seemann den Handel und die Fischerei. Der Nordstern steht für das Land selber, das bis 1837 der nördlichste Staat der USA war. Außerdem gibt er in der Einsamkeit der Wälder des Landes Orientierung. Die Staatsflagge kann von jedermann verwendet werden. Für den Dienstgebrauch durch Ämter und Behörden gibt es eine Dienstflagge, sie wurde ebenfalls im Jahre 1909 eingeführt und ging aus militärischen Flaggen hervor, und ist daher ebenfalls einfarbig blau und zeigt eine ältere Version des Wappens auf einer goldumrandeten Scheibe. Maine ist einer der beiden Staaten der USA, der auch eine eigene Handels- und Seeflagge hat. Sie wurde im Jahre 1939 eingeführt, ist einfarbig weiß und zeigt eine Kiefer, die mit einem Anker fest verbunden ist, dazu das Motto (Dirigo) und den Namen des Landes. Am 21.03.1901 war die erste Staatsflagge eingeführt worden. Sie war lederfarben und zeigte eine Kiefer (Neuengland, Freiheit) und in der Oberecke einen blauen, fünfzackigen Stern (Nordstern). Sie wurde am 23.02.1909, mit Einführung der heutigen Flagge abgelöst. Es gibt Bestrebungen diese Flagge wieder einzuführen.
In den Staatsflaggen von Delaware und Neu Jersey sowie in den früheren Staatsflaggen von Neu York (1896–1901) bzw. Maine (1901–1909) wird der Farbton "lederfarben" bzw. "buff" beschrieben. Dieser Farbton ist heutzutage in Großbritannien und den USA genormt, und zwar als "Pantone 465". Dennoch fällt der Farbton in der Praxis sehr unterschiedlich aus, weil der jeweils überlieferte Farbton des Leders von der Art, der Rasse, dem Geschlecht, dem Alter und dem Gesundheitszustand des Tieres bestimmt wurde. Der anglo-amerikanische Buff-Farbton beruht auf der Farbe des Wamses, das die leichte Kavallerie – die Arkebusierreiter der parlamentarischen Seite im Englischen Bürgerkrieg – Oliver Cromwells "The Ironsides", getragen haben. Dieses ist in Berichten als "gelbstichig-senffarben" überliefert. Die leichte Miliz-Kavallerie von Massachusetts (Massachusetts Militia Light Horse) brachte genau dieses "buff" mit in die Neue Welt. In England und dann Großbritannien trug das 3. Regiment der Linieninfanterie zum roten Uniformrock Lederzeug und Patronentaschen aus farblich unbehandeltem Leder, nicht wie sonst üblich in weiß. Außerdem trug es "buff" als Abzeichenfarbe. Spitzname und dann offizieller Beiname des Regiments war "The Buffs". Als Oberbefehlshaber der Kontinentalarmee trug George Washington die Uniform, die er bis dato getragen hatte, die eines Offiziers der selbstständigen Miliz-Kompanie von Fairfax-County/Virginia: dunkelblauer Rock, Abzeichen, Weste und Hose in "buff". Dies wurde - zumindest theoretisch - die vorschriftsmäßige Kleidung der amerikanischen Generalität im Unabhängigkeitskrieg. Die kontinentalen Infanterie-Regimenter der Neu Yorker und der Neu Jersey-Linie trugen "buff" für mindestens zwei Jahre als Abzeichenfarbe am blauen Uniformrock – ein Ideal, das nur für eine Minderheit galt. Mindestens die Hälfte der Kontinental-Armee trug – zumindest zeitweilig – das Jagdhemd oder zivile Jagd-Textil-Röcke. Die Miliz von Maine und Delaware trug bevorzugt buff-farbene Westen und Hosen. Das 14. kontinentale Infanterie-Regiment (Linie von Massachusetts) trug buff-farbene Uniformröcke. Es bestand überwiegend aus Binnenschiffern, Fischern und Matrosen. Es ermöglichte der Kontinental-Armee die Überquerung des Delaware, auf welche die Schlacht von Trenton folgte. Das bekannte Gemälde "Washington überquert den Delaware" zeigt dabei noch eine falsche US-Flagge, nämlich die "Betsy-Ross"-Flagge. Richtig wäre die "Grand Union"-Flagge mit dem kleinen "Union Jack" in der Oberecke gewesen. Zeitgenössische Farbillustrationen, Gemälde und Beschreibungen zeigen etliche Buff-Variationen: beige / senf / gelblich / hell-, mittel-, und dunkelbeige / hell-, mittel, und dunkelbraun, bis hin zu stumpfem Weiß. Zur Lederfarbe "buff" kommt noch die Textilfarbe "buff" aus Pflanzenfarben hinzu, verbunden mit derselben Farbvielfalt. Im US-Bürgerkrieg wurde sie "Butternut" genannt. Die Abzeichenfarbe und die Farbe der Schärpen für konföderierte Generäle war "buff" (als sozusagen die Farbe George Washingtons), mehrheitlich wurde von ihnen aber ein stumpfes Weiß bevorzugt. Dieses "Grauweiß" der konföderierten Armee wird noch heute nicht einfach nur als "grey" bezeichnet, sondern als "gray", und es Umfasst Schattierungen von fast Weiß bis Schwarz-Grau.
ca. 9000 v.Chr. · Besiedlung durch Indianer (Algonquin)
1497–1499 · Expedition des britischen Forschers John Cabot
1523–1524 · Expedition des französischen Forschers Verazzano
1604 · erste französische Siedlungen
1607 · erste britische Siedlung der Plymouth Company in der Nähe von Fort St. George (heutiges Philippsburg)
1622 · die Plymouth Company übergibt die Kolonie als Provinz Maine an die Herren John Mason und Ferdinando Gorges
1625 · Einwanderung englischer Kolonisten aus Neu Hampshire
1635 · Einwanderung französischer Kolonisten
1652 · Massachusetts erhebt Anspruch auf Maine, Maine wird der Massachusetts Bay Colony übertragen
1664–1668 · Teil der Kolonie Neu York
1674 · Maine wird an die Erben von Ferdinando Gorges übergeben
1677 · Massachusetts erwirbt die Rechte der Familie Gorges
1686–1689 · Teil der Neuengland-Kolonie
1691 · Maine wird Bestandteil von Massachusetts (Maine District)
1792 · erste Autonomieforderungen
15.03.1820 · Beitritt des "Commonwealth of Maine" als 23. Bundesstaat zur USA, als Ausgleich für den sklavenhaltenden Staat Missouri, Hauptstadt: Portland
1832 · Augusta wird Hauptstadt
1842 · Anschluss des nach dem Aroostook-Krieg von Großbritannien abgetretenen Aroostook Valley
Der Name "Maine" geht wahrscheinlich auf die ehemalige nordfranzösische Grafschaft Maine zurück, denn möglicherweise wurde er von französischen Kolonisten ins Land gebracht. Der Name könnte aber auch von der Kurzform des englischen Wortes "Mainland" ("Festland") abstammen.