Haus Wettin

  • Haus Wettin
  • Markgrafen von Meißen
  • Herzöge, Kurfürsten
    und Könige von Sachsen
  • House of Wettin
  • Margraves of Meissen
  • Dukes, Electors
    and Kings of Saxony
Übersicht – Contents:

 

Geschichte des Hauses Wettin:
Die Wettiner sind ein altes deutsches Herrschergeschlecht aus dem Nordschwabengau (Gebiet zwischen Saale, Bode und Harz). Die Markgrafschaft Landsberg in etwa zwischen Torgau, Landsberg, Sangerhausen und Merseburg gelegen, gilt als das Stammland des Hauses Wettin. Das Wappen der Grafschaft wurde zum Hauswappen der Wettiner, es zeigt zwei blaue Pfähle auf Gold (Landsberger Pfähle).
Wappen coat of arms Markgrafschaft Margraviate Landsberg
Markgrafschaft Landsberg
Der erste urkundlich erwähnte Wettiner war Burkhard (geb. 908), Markgraf der sorbischen Mark. Sein Nachfahre Thimo (geb. um 1091) erwarb Burg und Grafschaft Wettin. Konrad I. (geb. 1157, Sohn von Thimo) erwirbt die Mark Meißen, das Kernland des heutigen Sachsen. Heinrich den Erlauchte erwarb im Jahre 1263 die Landgrafschaft Thüringen.
Wappen coat of arms Markgrafschaft Meißen Margraviate Meissen
Markgrafschaft
Meißen
Landgrafschaft
Thüringen
Im Jahre 1423 erhielt Markgraf Friedrich IV. das Herzogtum Sachsen-Wittenberg mit der Kurwürde (das Recht den Kaiser zu wählen) und dem Amt des Erzmarschalls. Die Wettiner waren somit Markgrafen von Meißen und Kurfürsten von Sachsen-Wittenberg. Sachsen-Wittenberg bestand aus zwei Territorien: Sachsen (nördlich der Elbe, östlich von Hamburg, bei Lauenburg) und Wittenberg (nördlich der Elbe, östlich von Magdeburg). Der Name Sachsen war auf diese Weise mit Wittenberg verbunden, und als die Wettiner Kurfürsten wurden, übertrugen sie den mit der Kurwürde verbundenen Namen Sachsen auf all Ihre Besitzungen, also die Mark Meißen. So wurde aus der Mark Meißen jenes Sachsen, wie es heute bekannt ist.

Landeswappen von Sachsen

Herzogtum Sachsen

Im Jahre 1485 erfolgte die Teilung des Wettinischen Besitzes (Leipziger Teilung) unter den beiden Brüdern Kurfürst Ernst und Herzog Albrecht III. Es entstanden die beiden Linien der Albertiner (Herzogtum Sachsen [ehemalige Mark Meißen und Gebiete um die Pfalzgrafschaft Sachsen in Nordthüringen], Hauptstadt Meißen) und die Ernestiner (Kurfürstentum Sachsen [Südthüringen und das Gebiet Wittenberg] Hauptstadt Wittenberg). Die Ernestinischen sächsischen Kurfürsten Friedrich der Weise, Johann der Beständige und Johann Friedrich I. (der Großmütige) unterstützen die Lutherische Reformation. Im Schmalkaldischen Krieg (1546/1547) unterlag der Bund der Lutheraner den Kaiserlichen Katholiken. In der Wittenberger Kapitulation (1547) mussten die Ernestiner alle Gebiete außerhalb Thüringens (z.B. Wittenberg) und die Kurwürde an die Albertiner übergeben, d.h. das Herzogtum Sachsen lag jetzt (stark verkleinert) in Thüringen und das Kurfürstentum Sachsen in der Mark Meißen, Wittenberg und Nordthüringen.

Nach dem Tod des Ernestiners Johann Friedrich I. im Jahre 1554 wurde das Herzogtum Sachsen unter seiner Erben aufgeteilt, und es entstanden die Herzogtümer Sachsen-Weimar, Sachsen-Coburg und Sachsen-Eisenach. Im Jahre 1603 spaltet sich durch Erbschaft das Herzogtum Sachsen-Altenburg von Sachsen-Weimar ab. Um 1633 ging Sachsen-Coburg an Sachsen-Eisenach, und Sachsen-Coburg-Eisenach wurde 1638 an Sachsen-Altenburg und Sachsen-Weimar vererbt, so dass zunächst nur noch diese zwei Ernestinischen Herzogtümer verblieben. Schon 1640 spalten sich durch Erbschaft die Herzogtümer Sachsen-Eisenach und Sachsen-Gotha von Sachsen-Weimar ab. 1644 wurde Sachsen-Eisenach an Sachsen-Gotha und Sachsen-Weimar vererbt und 1672 wurde Sachsen-Altenburg an Sachsen-Gotha und Sachsen-Weimar vererbt und Sachsen-Weimar spaltete sich in drei Linien auf: Herzogtum Sachsen-Weimar, Herzogtum Sachsen-Jena und Fürstentum Sachsen-Eisenach. Sachsen-Jena endete 1690 und wurde an Sachsen-Weimar und Sachsen-Eisenach vererbt. Sachsen-Eisenach wurde 1741 an Sachsen-Weimar vererbt und es entstand das Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach, das 1815 in Folge des Wiener Kongresses Großherzogtum wurde und bis 1918 fortbestand. Das 1640 entstandene Herzogtum Sachsen-Gotha wurde 1680/1681 unter sieben(!) Brüdern aufgeteilt. Es entstanden als Länder die Herzogtümer Sachsen-Gotha-Altenburg, Sachsen-Meiningen und Sachsen-Coburg, sowie nominell (ohne eigene Landeshoheit) die Herzogtümer Sachsen-Eisenberg und Sachsen-Hildburghausen, sowie nominell (ohne eigene Landeshoheit) die Fürstentümer Sachsen-Römhild und Sachsen-Saalfeld. 1699 endete Sachsen-Coburg und wurde 1735 an Sachsen-Meiningen und Sachsen-Saalfeld vererbt. Das so entstandene Herzogtum Sachsen-Coburg-Saalfeld trat 1805 dem Rheinbund bei, und wurde so voll souverän. Sachsen-Eisenberg endete 1701 und wurde an Sachsen-Gotha-Altenburg vererbt. Von Sachsen-Römhild gingen 1702 Territorien an Sachsen-Meiningen und Sachsen-Hildburghausen, das in Folge dessen souverän wurde und eigene Landeshoheit erhielt. Sachsen-Römhild endete 1710 endgültig und wurde an Sachsen-Gotha-Altenburg und Sachsen-Coburg-Saalfeld vererbt, so dass es ab 1741 nur noch fünf Ernestinische Herzogtümer gab: Sachsen-Weimar-Eisenach (bis 1918), Sachsen-Gotha-Altenburg, Sachsen-Hildburghausen, Sachsen-Meiningen (bis 1918) und Sachsen-Coburg-Saalfeld.

Die Albertinische Linie war nicht so sehr von Erbteilungen betroffen, so das es nur zwischen 1657 und 1746 außer dem Kurfürstentum Sachsen nur wenige weitere Albertinische Gebiete gab: Herzogtum Sachsen-Weißenfels, Fürstentum Querfurt, Grafschaft Barby, Herzogtum Sachsen-Merseburg und Herzogtum Sachsen-Zeitz. 1746 waren alle Erbteilungen wieder erloschen und als einziges Albertinisches Gebiet bestand das Kurfürstentum Sachsen. Dieses trat 1805 dem Rheinbund bei und wurde 1806 von Kaiser Napoléon zum Königreich (König Friedrich August I.) erhoben, das bis 1918 fortbestand.

Im Jahre 1825 endete die Ernestinische Linie Sachsen-Gotha-Altenburg und aufkeimende Erbstreitigkeiten führten am 12. November 1826 zu einem Schiedsspruch des Familienoberhaupts der Wettiner, König Friedrich August I. von Sachsen, der die Aufteilung der Herzogtümer neu regelte: Sachsen-Coburg-Saalfeld tritt Saalfeld an Sachsen-Meiningen ab und erhält dafür Sachsen-Gotha. Es entsteht das Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha, das bis 1918 fortbestand. Der Herzog von Sachsen-Hildburghausen übernimmt Sachsen-Altenburg (bis 1918), jedoch werden die Ländereien von Hildburghausen zum größten Teil an Sachsen-Meiningen angeschlossen. Einige Territorien gehen an das Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha.

Die Revolution von 1918 beraubte die Wettiner ihrer Besitzungen, jedoch bestehen beide Linien, die Albertiner und die Ernestiner bis in die heutigen Tage fort.

Quelle/Source: Volker Preuß
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History of the House of Wettin:
The House of Wettin is an old German dynasty from the Nordschwabengau (region between Saale River, Bode River and Harz Mountains). The Margraviate of Landsberg, located approximately between Torgau, Landsberg, Sangerhausen and Merseburg, is considered to be the homeland of the House of Wettin. The coat of arms of the county became the coat of arms of the dynasty. It shows two blue posts on gold (Landsberg Posts).
Wappen coat of arms Markgrafschaft Margraviate Landsberg
Margraviate of Landsberg
 The first in documents mentioned Wettin was Burkhard (born 908), the Margrave of the Sorbian Mark. His descendant Thimo (born 1091) earned castle and County of Wettin. Conrad I. (born 1157, son of Thimo) acquired the Mark Meissen, the heartland of modern Saxony. Henry the Illustrious acquired in 1263, the County of Thuringia.
Margraviate of
Meissen
Landgraviate of
Thuringia
In 1423, Margrave Friedrich IV. earned the Duchy of Saxony-Wittenberg and the electoral dignity (the right to elect the emperor) and the function of the Arch Marshal. The Wettin became in this way Margraves of Meissen and Electors of Saxony-Wittenberg. The Electorate of Saxony-Wittenberg consisted of two territories, Saxony (north of the Elbe River, east of Hamburg near Lauenburg) and Wittenberg (north of the Elbe River, east of Magdeburg). The name of Saxony was thus linked with Wittenberg, and the Wettin became electors, they transferred the with the electors dignity bond name  of Saxony to all their possessions, so the Mark Meissen. In this way the Mark Meissen became to the today known Saxony.
Landeswappen von Sachsen
Duchy of Saxony
In 1485 was the division of the Wettin possessions (Leipzig division) under the two brothers Elector Ernst and Duke Albrecht III. Since this moment in time existed two lines, the Albertines (Duchy of Saxony [former Mark Meissen and areas around the Palatinate County of Saxony in Northern Thuringia], capital of Meissen) and the Ernestines (Electorate of Saxony [Southern Thuringia and Wittenberg area], capital Wittenberg). The Ernestine Saxon Elector Friedrich the Wise, John the Steadfast and Johann Friedrich I (the Magnanimous) supported the Lutheran Reformation. In the War of Schmalkalden (1546/1547) the covenant of the Lutherans subjected to the Imperial Catholics. In the capitulation of Wittenberg (1547) the Ernestines had to cede all areas outside of Thuringia (e.g. Wittenberg) and the electoral dignity to the Albertines. That means that the Duchy of Saxony was now (much reduced) placed in Thuringia and the Electorate of Saxony in the Mark of Meissen, Wittenberg and Northern Thuringia.

After the death of the Ernestine Johann Friedrich I. in 1554 the Duchy of Saxony was divided among his heirs, and there arised the Duchies of Saxony-Weimar, Saxony-Coburg and Saxony-Eisenach. In 1603, splited by inheritance from of Saxony-Weimar the Duchy of Saxony-Altenburg. Around 1633 Saxony-Coburg came to Saxony-Eisenach, and Saxony-Coburg-Eisenach in 1638 was inherited by Sachsen-Altenburg and Saxony-Weimar, so that left only these two Ernestine duchies. Already in 1640, splited by inheritance the Duchies of Saxony-Eisenach and Saxony-Gotha from Saxony-Weimar. In 1644 Saxony-Eisenach was inherited by Saxony-Gotha and Saxony-Weimar and in 1672 Sachsen-Altenburg was inherited by Saxony-Gotha and Saxony-Weimar, and Saxony-Weimar splited into three lines: the Duchy of Saxony-Weimar, the Duchy of Saxony-Jena and the Principality of Saxony-Eisenach. Saxony-Jena ended in 1690 and was inherited by Saxony-Eisenach and Saxony-Weimar. Saxony-Eisenach was inherited by Saxony-Weimar and in this way was created the Duchy of Saxony-Weimar-Eisenach in 1741, it became in 1815 a Grand Duchy as a result of the Congress of Vienna and persisted until 1918. The in 1640 arised Duchy of Saxony-Gotha was divided among seven(!) brothers in 1680/1681. There arised as countries, the Duchies of Saxony-Gotha-Altenburg, Saxony-Meiningen and Saxony-Coburg, and as well as nominally (without its own national sovereignty) the Duchies of Saxony-Eisenberg and Saxony-Hildburghausen, and further nominally (without its own national sovereignty), the Principalities of Saxony-Römhild and Saxony-Saalfeld. Saxony-Coburg ended in 1735 ended and was inherited in 1735 by Saxony-Meiningen and Saxony-Saalfeld. The resulting Duchy of Saxony-Coburg-Saalfeld joined the Rhine Confederation in 1805, and became fully sovereign. Saxony-Eisenberg ended 1701 and was inherited by Saxony-Gotha-Altenburg. Saxony-Römhild ceded territories in 1702 to Saxony-Meiningen and Saxony-Hildburghausen, which was superior in consequence, and got its own sovereignty. Saxony-Römhild ended in 1710 finally and was inherited by Saxony-Gotha-Altenburg and Saxony-Coburg-Saalfeld. Thus existed from 1741 only five Ernestine duchies. These were: Saxony-Weimar-Eisenach (to 1918), Saxony-Gotha-Altenburg, Saxony-Hildburghausen, Saxony-Meiningen (to 1918) and Saxony-Coburg-Saalfeld.

The Albertine line was not so affected by heritage-divisions, so only between 1657 and 1746 existed some more Albertine territories in addition to the Electorate of Saxony: the Duchy of Saxony-Weissenfels, the Principality of Querfurt, the County of Barby, the Duchy of Saxony-Merseburg and the Duchy of Saxony-Zeitz. In 1746 all heritage-divisions were extinguished and the only Albertine territorry was the Electorate of Saxony. This joined in 1805 to the Rhine Confederation and in 1806 it was levied by the Emperor Napoleon to a Kingdom (King Frederick Augustus I.), which persisted until 1918.

In 1825 ended the Ernestine line of Saxony-Gotha-Altenburg and emerging inheritance disputes led on 12th of November in 1826 an award of the family head of Wettin, Frederick Augustus I. of Saxony, who regulated a new division of the duchies: Saxony-Coburg-Saalfeld cedes Saalfeld to Saxony-Meiningen and receives for this Saxony-Gotha. The result is the Duchy of Saxony-Coburg-Gotha, which persisted until 1918. The Duke of Saxony-Hildburghausen takes Saxony-Altenburg (to 1918), and the lands of Hildburghausen became connected for the most parts to Saxony-Meiningen . Some territories came to the Duchy of Saxony-Coburg-Gotha.

The revolution of 1918 deprived the Wettin their possessions, but the two lines, the Albertines and Ernestines continued until the present days.

Quelle/Source: Volker Preuß
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Die Thüringischen Staaten 1826 bis 1918 – The Thuringian States 1826 to 1918
Großherzogtum Sachsen–Weimar–Eisenach
Herzogtum Sachsen–Meiningen
Herzogtum Sachsen–Altenburg
Herzogtum Sachsen–Coburg–Gotha
Fürstentum Schwarzburg–Rudolstadt
Fürstentum Schwarzburg–Sondershausen
Fürstentum Reuß ältere Linie (Reuß-Greiz)
Fürstentum Reuß-Schleiz (bis 1848)
• Fürstentum
    Reuß-Lobenstein-Ebersdorf (bis 1848)
• Fürstentum
    Reuß jüngere Linie (Reuß-Gera), ab 1848
Grand Duchy of Saxony–Weimar–Eisenach
Duchy of Saxony–Meiningen
Duchy of Saxony–Altenburg
Duchy of Saxony–Coburg–Gotha
Principality of Schwarzburg–Rudolstadt
Principality of Schwarzburg–Sondershausen
Principality Reuss Senior Line (Reuss-Greiz)
Principality Reuss-Schleiz (to 1848)
• Principality
    Reuss-Lobenstein-Ebersdorf (to 1848)
• Principality
    Reuss Junior Line (Reuss-Gera), from 1848
Quelle/Source: Atlas zur Geschichte, Landkarte/Map: Volker Preuß
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