1898–1914,
Marine- und Kriegsflagge,
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1898–1914,
Flagge des Gouverneurs der Kolonie Kiautschou,
Seitenverhältnis = 2:3
Quelle, nach:
Flags of the World,
Wikipedia (D)
Kiautschou war keine Kolonie im üblichen Sinne, die wie meist sonst aus kaufmännischen Interessen und Kolonialgesellschaften heraus entstanden ist. Das Gebiet wurde 1897 wegen zwei in der Umgebung ermordeter katholischer deutscher Missionare durch Marineinfanterie besetzt. Es diente als Hafen für das deutsche Ostasiengeschwader und unterstand einem der Gouverneur, der dem Reichsmarineamt unterstellt war. Darum wehte hier an offizieller Stelle nicht die Flagge des Kolonialamtes, sondern die Dienstflagge der Marine des Deutschen Reiches. Der Gouverneur hatte eine eigene Flagge, eine Besonderheit, die sonst nur in Deutsch-Ostafrika vorgekommen ist.
Quelle, nach: Deutsches Koloniallexikon,
Deutsche Kolonien,
Volker Preuß
Die Lage von Kiautschou:
Quelle/Source: Freeware, University of Texas Libraries, modyfied by: Volker Preuß
Zum Vergrößern anklicken. Quelle: Herrmann Julius Meyer,
Public domain, via Wikimedia Commons
Fläche: 551 km²
Einwohner: 192.000 (1913)
Hauptstadt: Tsingtau (Quingdao)
Amtssprache: Deutsch, Mandarin-Chinesisch
Währungen:
1 Mexikanischer Dollar = 100 Cent
1 Haikuan Tael
1 Tiau = 10 Käsch = 1000 kleine Käsch
1 Mark = 100 Pfennig
Quelle: Deutsches Koloniallexikon,
Deutsche Kolonien
1897 · auf der Halbinsel Schantung werden zwei katholische deutsche Missionare ermordet
14.11.1897 · Das Deutsche Reich besetzt die Bucht von Tsingtau und errichtet ein Schutzgebiet
06.03.1898 · Kiautschou-Vertrag mit China, Abtretung der Tsingtau-Bucht per Pachtvertrag an das Deutsche Reich, Errichtung einer 50 km tiefen neutralen Zone um die Kolonie, Status der Provinz Schantung als Einflussgebiet
16.08.1914 · Japan fordert nach Beginn des Ersten Weltkrieges die Herausgabe der Kolonie, und beginnt wenig später mit der Belagerung
07.11.1914 · die 4000 Verteidiger der Kolonie, darunter 2400 reguläre Soldaten kapitulieren nach neun Tagen Beschuss, Kiautschou wird von Japan besetzt
06.02.1922 · auf Druck der Alliierten muss Japan Kiautschou an China zurückgeben
Quelle: Deutsches Koloniallexikon,
Deutsche Kolonien
Der Name "Kiautschou" bezieht sich auf die Kiautschou-Bucht, die komplett zum Territorium der Kolonie gehörte. Der Name der Bucht geht auf die 45 km entfernte Stadt Jiaozhou zurück. "Jiaozhou" heißt "Leimstadt".
Quelle: Deutsches Koloniallexikon