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Poitou

 

Übersicht

Flagge

Bedeutung/Ursprung der Flagge

Wappen

Bedeutung/Ursprung des Wappens

Landkarte der historischen Regionen in Frankreich

Erläuterungen zu den Regionen

Geschichte

Ursprung des Landesnamens



Flagge

Flagge Fahne flag drapeau pavillon Poitou
Flagge von Poitou,
Quelle, nach: www.wissen.de





Flagge Fahne flag drapeau pavillon region Poitou-Charentes
1960–2016,
inoffizielle Flagge der Region Poitou-Charentes,
Quelle, nach: http://svowebmaster.free.fr, Dank an Thierry Gilabert




Flagge Fahne flag drapeau pavillon Pays-de-la-Loire
seit 1960,
inoffizielle Flagge der Region Pays-de-la-Loire,
Quelle, nach: Wikipedia (D)



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Bedeutung/Ursprung der Flagge

Flagge von Poitou zeigt ein rotes Flaggentuch, belegt mit fünf goldenen Kastellen. Sie hat ihren Ursprung in einem seit dem 14. Jahrhundert für das Poitou gebräuchlichen Wappen. Die 1960 geschaffenen Regionen "Poitou-Charentes" (bis 2016 existierend) und "Pays-de-la-Loire", zu denen das Poitou heute gehört, verwenden inoffizielle Flaggen. In "Pays-de-la-Loire" wird eine Flagge nach dem Vorbild historischer Wappen verwendet. Sie zeigt die Heraldik von Maine, Anjou, Vendée und Bretagne. In "Poitou-Charentes" wurde eine Flagge nach dem Vorbild historischer Wappen verwendet. Diese zeigte zwei horizontale Streifen in Weiß und Schwarz und einen roten Löwen in der Mitte. Diese Flagge ist neueren Ursprungs und erinnert an das alte Wappen von Poitou aus der Zeit der Plantagenets (siehe Wappen).

Quelle: Volker Preuß

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Wappen


Wappen arms crest blason Poitou
1169-1224,
Wappen von Poitou,
Quelle, nach: Wikipedia (D)


Wappen arms crest blason Poitou
1224-1241(?),
Wappen von Poitou,
Quelle, nach: Wikipedia (FR)


Wappen arms crest blason Poitou
1241–1271,
Wappen von Alfons von Poitiers,
Quelle, nach: Wikipedia (D)


Wappen arms crest blason Poitou
seit 14. Jahrhundert,
Wappen von Poitou,
Quelle, nach: Wikipedia (FR)


Wappen arms crest blason Poitou
Neuzeit,
Wappen von Poitou,
Quelle, nach: omnilogie.fr, Wikipedia (FR)

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Bedeutung/Ursprung des Wappens

Die Heraldik der Grafschaft Poitou ist recht wechselhaft und war mit der Heraldik ihrer Lehnsherren verbunden. Das älteste bekannte Wappenbild zeigt einen roten Löwen auf Silber. Er geht auf Richard Löwenherz aus dem Haus der Plantagenets zurück, König von England, Sohn von Eleonore von Aquitanien, der von 1169 bis 1196 Herzog von Aquitanien war. Das Haus Plantagenet regierte in Poitou bis 1224. Ein weiteres bekanntes Wappen geht auf Alfons von Poitiers zurück, der 1220 geboren wurde. Er war der Sohn des französischen Königs Ludwig VIII. und seiner Frau Blanka von Kastilien. Darum wurde in seinem Wappen die Heraldik von Frankreich und Kastilien verbunden. Das Schild ist gespalten und zeigt einerseits die goldenen Lilien der Kapetinger auf Blau, und andererseits goldene Kastelle auf Rot. Alfons wurde 1241 Graf von Poitou (Poitiers) und starb 1271 ohne Nachkommen zu hinterlassen. In der Folgezeit, bis zur Eingliederung von Poitou in die Krondomäne (1416), war das Poitou immer wieder als Apanage an Mitglieder des königlichen Hauses gegeben worden, die als Grafen von Poitou das Wappen von Alfons von Poitiers führten. Für die Grafschaft selber setzte sich ein Wappen durch, das nur die Merkmale Kastiliens trägt, und fünf goldene Kastelle auf rotem Grund zeigt. Ein weiteres Wappen zeigt einen silber über schwarz geteilten Schild, mit dem roten Löwen in der Mitte. Das Wappen ist neueren Ursprungs, und es erinnert an das alte Wappen von Poitou aus der Zeit der Plantagenets. Die Farben Weiß und Schwarz stehen für Unterpoitou (Granit) und Oberpoitou (Kalkstein). Die Farben Weiß und Schwarz sind auch die keltischen Nationalfarben, und sind hier möglicherweise eine Anspielung auf die keltischen Wurzeln des Landes. Noch heute wird hier die piktavische Sprache gesprochen, eine Sprache, die auf die keltischen Pictonen zurückgeht. Das Wappen wird of mit der Region Poitou-Charentes in Verbindung gebracht, jedoch unterstellt man hier auch gerne und oft das rote Wappen mit den fünf Kastellen. Allerdings haben die Regionen in Frankreich gar keine Wappen.

Quelle: Wikipedia (D), Wikipedia (FR), omnilogie.fr, Volker Preuß


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Eine Flaggen-Affäre!
"Vom königlichen Bannerwurf zur Geiselhaft". Die Probleme von Richard I. (Löwenherz), König von England, mit einer ungeliebten Flagge!

Richard I. Löwenherz Lionheart König von England King of England


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Hintergründe, Geschichte und Fakten zum Thema "Der Löwe in der Heraldik". Ausführungen, Varianten, Entwicklung, sowie Panther und Leoparden.

Löwe, Wappen, Heraldik

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Landkarte der historischen Regionen in Frankreich

Die historischen, französischen Regionen:

in Schwarz: Provinz und Gouvernement im Jahre 1776,
in Rot: ehemalige Grafschaft, Provinz oder Gouvernement

Landkarte: Volker Preuß

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Erläuterungen zu den Regionen

Die bis zur Französischen Revolution bestehenden Provinzen (bzw. Gouvernements) waren historisch gewachsene Gebilde, die sich oft aus ehemaligen Lehensgebieten der französischen Krone, historischen Grafschaften und Herzogtümern heraus entwickelt hatten, oft über hunderte von Jahren bestanden und Regionalität (kulturelle Besonderheiten und regionale Sprachen) bewahrt hatten. Der Französischen Revolution waren solche Erscheinungen natürlich nicht erwünscht, und im Rahmen ihrer blutigen und gewalttätigen Gleichmacherei wurden jegliche regionale Bezüge ausgemerzt. Kurz nach der Revolution wurden die Provinzen aufgelöst und Frankreich in viele kleine Départements aufgeteilt, die annähernd gleich groß und den gleichen Status haben sollten. Benannt wurden die Départements nach Flüssen oder Gebirgen, um auf keinen Fall den Namen einer der alten Provinz zu verwenden. Es gelang jedoch nicht, die Verbindungen der Einwohner Frankreichs zu ihrer jeweiligen Region abzuschneiden, so dass im Jahre 1960 wieder administrative Regionen geschaffen wurden, um bestimmte Verwaltungsprozesse regional steuern zu können. Dazu wurden Départements, die in einer bestimmten historischen Provinz lagen, zu einer historisch oft gleichnamigen Region administrativ zusammengefasst. Die dabei entstandenen Gebilde decken sich nur annähernd mit den Grenzen der historischen Provinzen. Im streng zentralistischen Frankreich wird jedwede Regionalität vermieden, so dass auch die offiziellen Flaggen dieser Regionen meist aussehen wie Flaggen von Firmen, lieblos, unhistorisch, technokratisch und modernistisch, die hier nicht Gegenstand lexikalischer Betrachtungen sein sollen. Nur in wenigen dieser Regionen gibt es offizielle Flaggen die an historische Vorbilder erinnern. Aber, sogar die Existenz dieser heutigen Regionen ist in Frage gestellt, denn im Jahr 2014 wurde eine Gebietsreform beschlossen, welche die Anzahl der Regionen ab dem Jahr 2016 durch Fusionen auf fast die Hälfte verringert. Jedoch gibt es für fast alle Regionen inoffizielle Flaggen, die an die alten Provinzen und die alte Heraldik erinnern sollen.

Wikipedia-Link zu den Regionen Frankreichs: hier klicken
FOTW-Link zu den Regionen Frankreichs: hier klicken

Quelle: Flags of the World, Wikipedia (D), Volker Preuß

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Geschichte

Antike · Besiedelung durch keltische Stämme, desen größter die Pictonen sind

56–52 v. Chr. · römische Eroberung, das Gebiet des heutigen Poitou kommt zur Provinz Celtica, später zur Provinz Aquitania

418 · die Westgoten werden als Föderaten angesiedelt

5. Jahrhundert n. Chr. · Eroberung Galliens durch die Franken (unter König Chlodwig), bis 507 Eroberung Aquitaniens, Ausdehnung des Reiches bis an den Atlantik, die Pyrenäen und die die Alpen

511 · Tod von König Chlodwig, Aufteilung des Frankenreiches nach salischem Erbrecht unter seine vier Söhne (Residenzen in Paris, Soissons, Orléans, Reims)

ca. 550 · administrative Teilung des Reiches in die Königreiche Austrien (Austrasien), Neustrien, sowie das Herzogtum Aquitanien und das Königreich Burgund

639 · Tod von König Dagobert I., die Macht geht auf die Hausmeier aus Austrien über (Karolinger)

687 · Pippin II. setzt sich als Hausmeier im gesamten Frankenreich durch

8. Jahrhundert · Kämpfe zwischen den Herzögen von Aquitanien und den fränkischen Königen

751 · Pippin der Jüngere (III., Enkel von Pippin II.) beseitigt das merowingische Königtum und lässt sich von den Franken zum König wählen

771 · Karl der Große übernimmt Aquitanien und überträgt später es als Königreich seinem jüngsten Sohn Ludwig dem Frommen

814 · Ludwig der Fromme übergibt Aquitanien (und die spanische Mark) an seinen Sohn Pippin

817 · Pippin wird König von Aquitanien, einige Jahre später überträgt Ludwig der Fromme Aquitanien an seinen jüngsten Sohn Karl (Karl der Kahle), der sich nur schwer als König in Aquitanien durchsetzen konnte

843 · Teilung des Frankenreiches (Vertrag von Verdun) entsteht das Westfränkische Reich von Karl II. (dem Kahlen), das Mittelfränkische Reich von Lothar (Lotharingen), und das Ostfränkische Reich von Ludwig II., Aquitanien kommt zum Reich von Karl dem Kahlen, jedoch gibt es Widerstand im Adel, der Pippin II. (Sohn von Ex-König Pippin) bevorzugt

845 · Karl der Kahle setzt Pippin II. als König in Aquitanien ein, jedoch ohne Poitou, Saintonge und Angoumois

849 · Wahl von Karl dem Kahlen zum König von Aquitanien

855 · Karl der Kahle lässt seinen Sohn zum König von Aquitanien wählen

867 · Tod von König Karl, Nachfolger ist sein Bruder Ludwig (Ludwig der Stammler)

870 · durch die Teilung des Frankenreiches (Vertrag von Meersen) entsteht das Westfränkische Königreich, das Ostfränkische Königreich, und das Fränkische Königreich Italien

877 · Ludwig besteigt den westfränkischen Thron, Aquitanien wird als Herzogtum an Rainulf, den Grafen von Poitiers, zum Lehen gegeben

880 · durch die Teilung des Frankenreiches (Verträge von Verdun und Ribbemont) entsteht das Westfränkische Königreich (das spätere Frankreich), das Ostfränkische Reich (das spätere Deutsche Reich), das Königreich Italien, das Königreich Hochburgund (unter dem Welfen Rudolf), das Königreich Niederburgund bleibt bestehen

898 · Odo, Graf von Paris und Herzog von Francien, wurd zum König des Westfränkischen Reiches gewählt, Rainulf nimmt den Titel König von Aquitanien an, der Besitz des Poitou wird erblich

909 · Aquitanien wird wieder ein Herzogtum, unter Wilhelm dem Frommen (Wilhelmiden, Gellones)

927 · Aussterben der Wilhelmiden, Aquitanien geht an das Haus der Ramnulfiden, die Grafen von Poitou

950 · Aquitanien umfasst die Grafschaften Gascogne, Armagnac, Fézensac, Périgord, Poitou, Angoulême und La Marche

987 · Tod des kinderlosen westfränkischen Königs Ludwig V. (Haus der Karolinger), sein Erbe und Onkel Karl von Niederlothringen konnte sich nicht durchsetzen, der Adel wählt Hugo Capet (Haus der Kapetinger) zum König, die Kapetinger stellen die Könige von Frankreich bis 1328

1152 · Heinrich Plantagenet von Anjou heiratet Herzogin Eleonore von Aquitanien, die Herzogtümer Aquitanien und Gascogne kommen an das Haus Anjou-Plantagenet

1154 · Tod von Stephan von Blois (König von England), Heinrich Plantagenet wird als Heinrich II. sein Nachfolger, Aquitanien wird auf diesem Wege ein Lehen des französischen Königs, das der Krone von England (Haus Anjou-Plantagenet) gehört

1204 · Philipp August, König von Frankreich, erobert Normandie, Anjou, Maine und Touraine (Angevinisches Reich der Plantagenet)

1205 · Philipp August, König von Frankreich, erobert das Poitou

1224 · König Ludwig VIII. von Frankreich, Sohn von Philipp August erobert Aquitanien, außer der Gascogne den letzten Besitz der Plantagenets in Frankreich, Poitou und Saintonge kommen direkt an die Krone, La Marche, Périgord, Angoulême und Auvergne werden als Lehen vergeben

1259 · Vertrag von Paris (Abbeville), König Heinrich III. von England erkennt den Verlust Aquitaniens an, und erhält dafür die Saintonge, die mit der Gascogne vereinigt wird, als Herzogtum Guyenne zum Lehen

1328 · Tod von König Karl IV. (der Schöne), Aussterben der direkten Linie Kapetinger, nach salischem Recht (Lex Salica) besteigt Graf Philipp von Valois (als König Philipp VI., Sohn des Prinzen Karl von Valois, Cousin ersten Grades von König Karl IV.) den französischen Thron, der englische König Eduard III. erhebt Ansprüche auf den Thron von Frankreich, da er mütterlicherseits ein Neffe von Karl IV. ist, Anlass für den "Hundertjährigen Krieg" (englisch-französischer Krieg, 1338–1453), das Haus Valois stellt die Könige von Frankreich von 1328 bis 1589

1356 · Schlacht von Maupertuis, Frieden von Bretigny, Poitou wird wieder in englischer Besitz

1369 · Karl V., König von Frankreich, erobert das Poitou und überträgt es auf seinen Bruder Johann, den Herzog von Berry

1416 · Tod von Herzog Johann, das Poitou kommt für immer und direkt an die französische Krone (Eingliederung in die Krondomäne), später Schaffung des Gouvernements (Provinz) Poitou

1776 · die schon im 14. Jahrhundert geschaffenen Gouvernements der Zivilverwaltung des Königreiches Frankreich werden auf eine Anzahl von 39 Stück festgeschrieben und entsprechen so der Anzahl der Provinzen, in den Vorjahren konnten auch mehrere Provinzen in einem Gouvernement zusammengefasst sein

1789 · Französische Revolution, die Gouvernements und Provinzen werden abgeschafft, Poitou wird in Départements zerlegt (in etwa Deux-Sèvres, Vienne und Vendée)

1960 · Wiedereinführung von Regionen in Frankreich, jedoch nicht innerhalb historischer Grenzen, sondern durch Einbindung von Departements, die Départements Deux-Sèvres und Vienne kommen an die Region Poitou-Charentes (Hauptstadt Poitiers), das Département Vendée, kommt an die Region Pays-de-la-Loire (Hauptstadt Nantes)

2016 · die Region Poitou-Charentes geht zusammen mit den Regionen Aquitanien und Limousin in der neuen größeren Region Neu-Aquitanien (Nouvelle-Aquitaine, Hauptstadt: Bordeaux) auf

Quelle: Wikipedia (D), Meyers Konversationslexikon

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Ursprung des Landesnamens

Der französische Name Poitou – und auch jener der Hauptstadt Poitiers – geht auf das alte Piktavien zurück, die Heimat der keltischen Pictonen, die in der Antike hier lebten. Auf keltisch hieß das Land Piktavia, auf normannisch Peitaland. Noch heute wird hier die piktavische Sprache gesprochen.

Quelle: Wikipedia (D), Volker Preuß

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