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- Tschechische Republik, Tschechien, auch: Tschechei
- parlamentarische Republik
- Eigenbezeichnung: Ceska Republika (Cesko)
• Flaggen
• historische Flaggen
• Bedeutung/Ursprung der Flagge
• Landkarte der historischen Länder
• Wappen
• Bedeutung/Ursprung des Wappens
• Landkarte von Tschechien 1939–1945
• Landkarte des heutigen Tschechien
• Landkarte zu Schlesien
• Zahlen und Fakten
• Geschichte
• Ursprung des Landesnamens
• Der Begriff "Tschechei"

National- und Handelsflagge,
Seitenverhältnis = 2:3,
Quelle, nach: Flags of the World






Standarte des Präsidenten von Tschechien,
Quelle, nach: unknown, convert to SVG Tlusťa / Public domain





19. Jahrhundert,
Böhmische Farben der Tschechen,
Seitenverhältnis = 2:3,
Quelle, nach: Flaggen und Wappen der Welt




19. Jahrhundert,
Farben der Slawen in Mähren,
Seitenverhältnis = 2:3,
Quelle, nach:
Flaggen und Wappen der Welt




Landesfarben von Tschechisch-Schlesien (ehem. Österreichisch-Schlesien),
Seitenverhältnis = 2:3,
Quelle, nach: Flags of the World




Landesfarben des Sudetenlands,
Seitenverhältnis = 2:3,
Quelle, nach: Flags of the World






1990–1992,
Flagge der tschechischen Teilrepublik innerhalb der Tschechoslowakei,
Seitenverhältnis = 2:3,
Quelle, nach: Flags of the World




Die heutige Flagge von Tschechien wurde am 30.03.1920 offiziell als Flagge der Tschechoslowakei eingeführt, und am 17.12.1992 in Vorbereitung der Abspaltung der Slowakei für Tschechien übernommen. Sie zeigt zwei waagerechte Streifen in Weiß und Rot und am Mast ein blaues, bis zu Mitte der Flagge reichendes, gleichschenkliges Dreieck. Die Farben Weiß und Rot sind die seit dem 12. Jahrhundert bekannten böhmischen Wappenfarben (weißer Löwe auf Rot), während das blaue Dreieck heute Mähren und früher die Slowakei repräsentieren sollte.
Viele slawische Völker schufen sich in der Zeit nach 1848 (dem Jahr der Revolutionen) – im Zusammenhang mit einem erstarkenden slawischen Nationalismus – eigene Flaggen. Dabei spielte der Panslawismus eine bedeutende Rolle, eine politische Bewegung des 18./19. Jahrhunderts, die alle Slawen in einer Nation einen wollte. Die meisten slawischen Völker lebten jedoch in dieser Zeit unter österreichischer, türkischer oder auch deutscher Herrschaft. Der Panslawismus sah in Russland ein Vorbild, denn die Russen waren, neben Montenegro, die einzige freie slawische Nation. Und so wurden die Farben der russischen Flagge zum Idol der Panslawisten, und letztlich farbliches Vorbild bei der Gestaltung der Flaggen vieler slawischer Nationen. Diese Flaggen trugen und tragen bis auf wenige Ausnahmen die russischen Farben Weiß, Blau und Rot als gemeinsames Merkmal. Daher wird diese Farbkombination "Panslawische Farben" genannt.Erstmals wurden die drei Farben im Jahre 1848 auf dem Slawenkongress in Prag in einer längsgestreiften Trikolore gezeigt. Sie stand für die Tschechen und die Slowaken.
Quelle: Die Welt der Flaggen,
Flaggen und Wappen der Welt

interaktiv

Quelle/Source: CIA World Factbook, modyfied by: Volker Preuß


Wappen von Tschechien,
Quelle, nach: unknown, convert to SVG Tlusťa / Public domain

heutige Heraldik von Böhmen,
Quelle, nach: unknown, convert to SVG Tlusťa / Public domain

heutige Heraldik von Mähren,
Quelle,
nach: unknown, convert to SVG Tlusťa / Public domain

heutige Heraldik von Tschechisch-Schlesien,
Quelle,
nach:
unknown, convert to SVG Tlusťa / Public domain

Das heutige Staatswappen wurde am 17.12.1992 angenommen. Es zeigt ein gevierteiltes Schild, im ersten und vierten Feld das Wappen Böhmens (silberner zweischwänziger Löwe mit goldener Krone auf rotem Grund), im zweiten Feld das Wappen Mährens (silber-rot geschachter Adler mit goldener Krone auf blauem Grund), und im dritten Feld das Wappen Schlesiens (golden gekrönter schwarzer Adler mit einem silbernen durch Kleeblätter beendeten Halbmond mit einem kleinem Kreuz in der Mitte auf goldenem Grund).
Quelle: Flaggen und Wappen der Welt,
Volker Preuß

1939–1945

Quelle/Source: CIA World Factbook, modyfied by: Volker Preuß
Das Sudetenland – das Siedlungsgebiet der Deutschen – gehörte direkt zum Deutschen Reich, das Siedlungsgebiet der Tschechen unterstand als "Protektorat Böhmen und Mähren" deutscher Oberhoheit.

Lage:

Quelle: CIA World Factbook
Landkarte des Landes:

Quelle: CIA World Factbook
Namen in Deutsch

Quelle/Source: CIA World Factbook, modyfied by: Volker Preuß


Quelle: F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas, modyfied by:
Volker Preuß
Die historische Landkarte zeigt das Preußische Schlesien zwischen 1806 und 1815, als hellrote Fläche. Die gelben Bereiche im Nordosten wurden 1815 von Sachsen an Preußen abgetreten und an Schlesien angeschlossen. Österreichisch-Schlesien (1742–1918) erscheint in dunkelgelber Umrandung. Im Jahre 1919 wurde das Preußische Schlesien in zwei Provinzen aufgeteilt, Oberschlesien (hellrote Umrandung) und Niederschlesien (hellblaue Umrandung).

Fläche: 78.866 km²
Einwohner: 10.637.800 (2018), davon 90.5% Tschechen, 3.7% Mährer, 1.9% Slowaken, 0.5% Polen, 0.5% Deutsche, 0.1% Zigeuner
Bevölkerungsdichte: 135 Ew./km²
Hauptstadt: Prag (tschechisch: Praha), 1.308.630 Ew. (2019)
Amtssprache: Tschechisch
sonstige Sprachen: Slowakisch, Deutsch
Währung: 1 Tschechische Krone (CZK) = 100 Heller
Zeitzone: MEZ
Quelle: Wikipedia (D)

Geschichte Böhmens bis 1918 (→ hier klicken)
Geschichte Mährens bis 1918 (→ hier klicken)
Geschichte Österreichisch-Schlesiens bis 1918 (→ hier klicken)
28.10.1918 · Gründung der Tschechoslowakei durch den Zusammenschluss von Böhmen, Mähren, Österreichisch-Schlesien, der Slowakei und der Karpatenukraine
29.09.1938 · die Tschechoslowakei tritt das Sudetenland an das Deutsche Reich ab
02.10.1938 · Polen besetzt und annektiert das Teschener Land
14.03.1939 · die Slowakische Volkspartei proklamiert unter Josef Tiso (1887–1947) die Slowakische Republik, Zerfall der Tschechoslowakei, die Karpatenukraine wird von Ungarn annektiert
15.03.1939 · Einmarch deutscher Truppen, Bildung des Reichsprotektorates Böhmen und Mähren
09.05.1945 · Machtübernahmne durch Ex-Präsident Beneš, Wiederherstellung der Tschechoslowakei
1945–1948 · Vertreibung von 2,75 Millionen Deutschen und Hunderttausenden von Ungarn mit Hunderttausenden von Toten
1992 · Vereinbarungen zur Auflösung der Tschechoslowakei
01.01.1993 · Auflösung der Tschechoslowakei, Unabhängigkeit für Tschechien und die Slowakei
Quelle: Wikipedia (D),
World Statesmen,
Discovery '97,
Weltgeschichte

Der Name "Tschechien" geht auf das Volk der Tschechen (Tschechi) zurück, die im 5. und 6. Jahrhundert zusammen mit anderen Stämmen nach Böhmen einwanderten und hier zur vorherrschenden slawischen Nation wurden. "Tschechi" heißt "Rotten" oder "Truppen".
Quelle: Atlas der wahren Namen,
Die Völker der Erde

Man hört immer wieder, dass der geographische Begriff "Tschechei" historisch vorbelastet sei, weil er von den Nationalsozialisten verwendet wurde, und daher von den Tschechen als diskriminierend oder abwertend empfunden werde. Das ist historisch nicht korrekt und unbegründet.
Es gab auf dem Gebiet der heutigen Tschechischen Republik bis 1918 drei Kronländer (Böhmen, Mähren und Österreichisch-Schlesien – eine Verwaltungsstruktur, die heute ähnlich wieder gilt und auch im Wappen ablesbar ist). Böhmen ist ein tausend Jahre alter Begriff für die Landschaft zwischen Erzgebirge, Böhmerwald, Riesengebirge und Böhmisch-Mährischer Höhe. Diese Landschaft war schon immer von Deutschen und Slawischen Völkern (hauptsächlich Tschechen) bewohnt. Im Zuge des Revolutionsjahres von 1848, das in ganz Europa wirkte (beileibe nicht nur in Deutschland), erhielt die Slawische Nationalbewegung einen ungeheuren Aufschwung. Alle slawischen Völker, mit Ausnahme der Russen, lebten irgendwie unter Fremdherrschaft, unter den Türken, den Habsburgern, den Ungarn, den Deutschen und auch Russen. Nun begannen die Slawen überall sich wieder für Ihre eigene Kultur zu interessieren, wurden politisch und stellten Forderungen.
Die Tschechische Sprache war zugunsten des Deutschen nahezu ausgestorben und wurde von Tschechischen Literaten dieser Zeit (Jan Kollar – aber auch Josef Dobrowsky und Josef Jungmann) als Kunst bzw. Kultursprache wiederentdeckt und neu belebt. Der Deutschen Nationalversammlung des Jahres 1848 stellte man den Slawenkongress in Prag gegenüber, und die Tschechen entwickelten wieder ein Nationalbewusstsein. Infolge dessen ließen sie den Begriff "Böhmen" für Ihre Volksgruppe nicht mehr gelten und nannten sich selbst ausschließlich "Cechy" also Tschechen, und der Name des Volkes übertrug sich so auf das Siedlungsgebiet.
In Norddeutschland (Preußen) nannte man die Gegend "Tschechei", eventuell in Anlehnung an den Begriff "Slowakei", so wie Mongolei, Walachei oder Tsungarei. In Süddeutschland (Österreich) nannte man die Gegend im Gegensatz dazu "Tschechien", eventuell im Sinne von "Kroatien" oder "Slawonien". Die geographischen Bezeichnungen aus den jeweiligen Blickwinkeln (von Norden her, von Süden her) haben sich bis heute erhalten.
Klar ist, dass auch die Nationalsozialisten das Wort "Tschechei" verwendet haben, jedoch diffamierend war das nicht gemeint; das Wort "Rest-Tschechei" (von 1938–1939) im Gegensatz dazu schon. Unter der deutschen Besetzung (1939–1945) hieß das Land dann übrigens "Böhmen und Mähren"!
Der Zeitgeist scheint zu verlangen, dass man das Wort "Tschechei" nicht zu verwenden habe, sondern statt dessen (im Sinne einer Art "political correctness") das Wort "Tschechien". Das ist absurd, denn die Begriffe "Böhmen und Mähren", die von den Tschechen als "Cechy" bzw. "Morava" selber verwendet werden, wären dann wohl eher politisch belastet. Dennoch gibt es, ganz offiziell, die 1990 gegründete "Kommunistische Partei Böhmens und Mährens". Die Begriffe "Tschechien" oder "Cesko" kommen hier noch nicht mal vor.
Der Staat heißt für die Tschechen "Ceska Republika" oder kurz "Cesko" (Mähren fällt hier nicht ins Gewicht), Deutsch sprechende Tschechen verwenden beide Bezeichnungen, "Tschechei" und "Tschechien". Jüngst vollzogene, faktisch schwer nachvollziehbare, offizielle Sprachregelungen und Sprachvorgaben sind einfach nur unüberlegt.
Quelle: Volker Preuß
